Fragen und Antworten Wie schütze ich mich vor Cyber-Kriminalität?
Die Zahl der Spam-Mails in Deutschland hat sich 2015 mehr als verdoppelt. Und fast jeder zweite Deutsche hat schon Erfahrungen mit Internetkriminalität gesammelt. Daher sollte sich jeder Verbraucher der Gefahren bewusst sein, die mit der Nutzung des Internets verbunden sind. Oft hilft schon das Befolgen einfacher Regeln, um sich gegen Angreifer zu wappnen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Tipps.
Was können die Angreifer auf meinem Computer anstellen?
Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Manche Cyberkriminelle wollen Bankdaten missbrauchen, andere stehlen Online-Identitäten - zum Beispiel Anmeldedaten für E-Mail-Dienste oder soziale Netzwerke - und verschicken über die geklauten Profile zum Beispiel Links mit Schadsoftware an die Bekannten der Betroffenen. Oder sie verkaufen die Anmeldedaten weiter.
Immer wieder werden auch Computer in sogenannte Botnetze integriert. Der Rechner hängt dann ohne Wissen des Besitzers in einem Netzwerk mit anderen Computern und schickt zum Beispiel Spam oder legt Internetseiten von Unternehmen lahm. Cyber-Attacken können also sowohl dem einzelnen Betroffenen schaden als auch weitere Internetnutzer gefährden.
Wie kann ich meinen Computer schützen?
Unerlässlich ist ein Anti-Viren-Programm. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt auch, eine Firewall zu installieren. Solche Programme gibt es kostenlos oder für wenig Geld. Sie müssen regelmäßig aktualisiert werden - das gilt auch für alle anderen verwendeten Programme, Browser und das Betriebssystem. Updates dienen in vielen Fällen dem Schließen von Sicherheitslücken und sollten möglichst umgehend installiert werden.
Überflüssige Programme sollten vom Computer entfernt werden. Auch bei Smartphones und Tablets sind regelmäßige Sicherheitsupdates ein Muss.
Wie gehe ich mit Spam um, die doch in meinem Nutzerkonto landet?
Eine durch den Filter gerutschte Spam-Mail sollte nicht gleich gelöscht, sondern zunächst als Spam markiert oder in den Spam-Ordner verschoben werden. "So werden die persönlichen Spam-Filter im E-Mail-Postfach trainiert", erklärt Jörg Fries-Lammers vom Internetkonzern 1&1. Zudem sollten Mail-Adressen nicht einfach in Foren, Blogs oder sozialen Netzwerken veröffentlicht werden, weil Internet-Kriminelle dort gezielt auf die Suche gingen. Links oder Dateianhänge zweifelhafter Mails sollten auf keinen Fall geöffnet werden.
Was ist noch wichtig?
Gute Passwörter. Empfohlen werden "unratbare" Kombinationen. Namen und wichtige Lebensdaten wie der Geburtstag sind tabu, einfachste Passwörter wie 123456 leichtsinnig. Ein Passwort sollte vielmehr Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen enthalten. Je länger und individueller es ist, desto schwieriger ist es zu knacken. Passwörter sollten regelmäßig geändert werden; zudem sollten für unterschiedliche Dienste unterschiedliche Passwörter verwendet werden.
Spezielle Passwortmanager oder -safes helfen beim Erstellen und speichern die Codes zentral auf Festplatte oder USB-Stick.
Und wenn ich Opfer eines Angriffs geworden bin?
Verschiedene Firmen bieten die Möglichkeit, den Rechner via Internet auf Schadsoftware zu untersuchen und diese zu entfernen. Möglicherweise ausspionierte Daten wie Passwörter sollten nach der "Reinigung" des Computers geändert werden.