Fotos Cyber-Angie: Bundeskanzlerin zwischen Bits und Bytes
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Bei der neuesten Einkauftechnik bekommt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) leuchtende Augen. "Nun lassen sie mich hier auch mal ran", sagt die Regierungschefin und greift sich den "Einkaufswagen der Zukunft" von der Metro.
Radiofrequenz-Identifikation (RFID), eine Technologie, die langfristig Barcodes auf Verpackungen ersetzen soll, faszinierte die deutsche Regierungschefin auf der am Donnerstag für Besucher eröffneten, weltweit größten Computermesse CeBIT besonders.
Zu Beginn der siebentägigen Schau informierte sich Merkel bei einem Rundgang über neue Trends aus der Informations- und Telekommunikationsbranche.
Unter Blitzlichtgewitter und gefolgt von einem Pulk Journalisten, besuchte die Bundeskanzlerin im dunkelgrauen Hosenanzug zahlreiche Messestände. Dabei musste sie sich an einen straffen Zeitplan halten.
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Erste Station ihrer Reise in die Welt der Technik ist der Stand des Chipherstellers AMD. Sie legt Konzernchef Hector Ruis nahe, weiter in Deutschland, speziell am Standort Dresden zu investieren.
Dann geht es weiter zu Chiphersteller Intel, wo die 51-Jährige einen Formel-1-Wagen bestaunt. Für Fotografen war das Motiv ein gefundenes Fressen.
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Nächste Station ist Computerhersteller IBM, wo sie mit Hilfe einer 3-D-Brille eine Animation über eine Chipleistung ansieht. Der Spitzname "Cyber-Angie" machte die Runde.
Während Merkel in der ersten Stunde des Rundgangs noch etwas unsicher wirkt, taut sie im zweiten Teil merklich auf. Mit Charme und Witz meistert sie den Auftritt bei Metro. Wie es für eine Frau typisch ist, verbringt sie an dem Stand, wo es quasi nur ums Einkaufen geht, extra viel Zeit.
Mehr als zehn Minuten probiert sie die neue RFID-Selbstbedienungskasse und den RFID-Einkaufswagen aus. "Und wo ist jetzt dieses RFID?" fragt sie. Auf die Aufforderung der Fotografen: "Bitte lächeln!" kontert sie: "Ich lache erst, wenn ich es verstanden habe." Dem Metro-Vorstandsvorsitzenden Hans-Joachim Körber gibt sie am Ende den Tipp, die Technik gut zu testen, "bevor Sie Schlangen von Kunden haben, die sich beschweren".
Beim Handyhersteller Motorola erklärt Merkel, warum sie kleine Handys nicht mag. "In der Handtasche muss man schließlich immer danach suchen. Ein größeres Modell ist leichter zu finden", sagt sie.
Bei der Telekom startet sie die neue, mit dem Handy erreichbare Telefonseelsorge. Bisher war dies nur über Festnetz kostenlos möglich.
Sie fordert den Telekom-Vorstandsvorsitzenden Kai-Uwe Ricke auf, kundefreundlicher zu denken und auch für ältere Menschen bedienungsfreundliche Technik zu entwickeln. "Wir brauchen einfache und bequeme Geräte, die dem gesunden Menschenverstand einleuchten", sagt sie.
Mit etwas Skepsis nahm die Bundeskanzlerin so manches Gerät in die Hand und wollte erst einmal verstehen, wie es funktioniert, bevor sie sich damit ablichten lassen wollte. So auch mit dem Gerät, dass Microsoft seit Wochen unter dem Codenamen "Origami" ankündigte.
Sie war dann am Donnerstag eine der ersten überhaupt, die einen der neuen Ultra Mini PCs (UMPC) in die Hand nehmen konnte. Microsoft liefert die Software; Intel, Samsung und Asus sind bislang als Hardware-Partner bei dem Projekt dabei.
Weitere Eindrücke von Angela Merkel bei ihrem Kanzler-Rundgang auf der CeBIT....
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Nach zweieinhalb Stunden verlässt die Kanzlerin die Messe und startet Richtung Flughafen. Wie die zahlreichen Messebesucher kann auch Merkel zahlreiche Souvenirs mit nach Hause beziehungsweise ins Kanzleramt nehmen.