Neue Top-Smartphone vorgestellt Huawei P9 mit Leica-Dualkamera - in zwei Varianten

London/Berlin · Der chinesische Hersteller Huawei setzt bei seinen neuen Smartphone-Topmodellen P9 und P9 Plus auf das Optik- und Kamera-Know-how des Wetzlarer Traditionsherstellers Leica. Eine lichtstarke Dualkamera mit zwei Linsen soll hochwertige Fotos und Videos liefern.

Huawei P9 und P9 Plus - die neuen Top-Smartphones mit Leica-Kamera
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Huawei P9 und P9 Plus - die neuen Top-Smartphones mit Leica-Kamera

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Foto: afp, Jack Taylor

In Huaweis neuem Smartphone-Flaggschiff P9 arbeiten eine Farb- und eine Schwarzweiß-Kamera mit jeweils zwölf Megapixeln Seite an Seite.

Das gemeinsam mit Leica entwickelte Dual-Fotomodul soll dem Hersteller zufolge besonders kontraststarke Bilder liefern, Tiefenschärfe-Effekte erlauben und wegen des besonders lichtstarken Monochrom-Sensors auch bei schwierigen Lichtverhältnissen überzeugen.

Der Hybrid-Autofokus arbeitet mit Laser, Tiefenkalkulation oder Kontrast - je nachdem, welches Verfahren in der jeweiligen Aufnahmesituation das beste Ergebnis verspricht. Zudem sollen sich Schärfebereiche auch noch nach der Aufnahme ändern lassen.

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Das Smartphone liefert Huawei jeweils mit Android 6 (Marshmallow) in zwei Ausführungen: Beim ab Mitte April verfügbaren P9 (570 Euro) misst das Full-HD-Display 5,2 Zoll, beim für Mitte Mai angekündigten P9 Plus (700 Euro) ist der Bildschirm bei gleicher Auflösung 5,7 Zoll groß und arbeitet nicht mit LCD- sondern mit Super-AMOLED-Technologie.

Beide Telefone stecken in einem knapp sieben Millimeter dünnen Unibody-Gehäuse aus Aluminium und sind mit dem neuen, vom Hersteller selbst entworfenen Achtkernprozessor Kirin 955 ausgestattet. Der Arbeitsspeicher (RAM) ist beim P9 mit 3 Gigabyte (GB) bemessen, der erweiterbare Massenspeicher mit 32 GB - halb so viel wie bei der Plus-Version, die zudem 4 GB RAM aufweist.

Das Hauptkameramodul ist bei beiden Varianten gleich: Die Brennweite der Kameras mit asphärischen Leica-Linsen gibt der Hersteller jeweils mit 27 mm an, die Lichtstärke mit f/2.2. Neben drei Film-Modi, die besonders authentische Farben in Videos garantieren sollen, gibt es auch einen speziellen Modus für ausdrucksstarke Schwarzweiß-Fotos, bei dem nur die Monochrom-Kamera aktiv ist.

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Foto: afp, js/mpb

In Sachen Konnektivität warten die Handys mit LTE (Cat 6), ac-WLAN, Bluetooth 4.2, NFC und einer Typ-C-Buchse für verdrehsichere USB-Stecker auf. Das P9 Plus bietet zusätzlich noch eine Infrarot-Schnittstelle, Stereo-Lautsprecher und hat dem P9 zudem das Erkennen der Berührungsintensität (Force Touch) auf dem Display und damit verbundene Steuermöglichkeiten voraus. Der Akku im 144 Gramm schweren P9 liefert 3000 Milliamperestunden (mAh), die Batterie des 166 Gramm schweren P9 Plus ist mit 3400 mAh etwas größer bemessen.

Beide Modelle bringen einen Fingerabdrucksensor mit, der per Fingerwisch oder -tipp auch zur Navigation und Steuerung genutzt werden kann - etwa zum Herunterrollen der Benachrichtigungsleiste, zum Durchsehen von Fotos per Wischen oder zum Annehmen von Anrufen und zum Auslösen der Kamera per Fingertipp.

Wer schnell Screenshots machen, eine Videoaufnahme beginnen oder bestimmte Apps starten möchte, kann dies auch über Klopf- und Wischgesten mit den Fingerknöcheln auf dem Display tun (Knuckle Control).

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Foto: HTC

Huawei führt den Smartphone-Markt in China vor Samsung an, ist in verschiedenen Ländern jedoch wegen Sicherheitsbedenken von Regierungsaufträgen ausgeschlossen.

Australien etwa ließ das Unternehmen vergangenes Jahr nicht zu einer Ausschreibung zum Ausbau des nationalen Breitbandnetzes zu, da Nachrichtendienste vor Risiken gewarnt hätten. Auch Vertreter der US-Regierung betrachten Huawei als Sicherheitsrisiko und werfen dem Unternehmen eine zu große Nähe zur chinesischen Regierung vor. Huawei bestreitet dies.

Kürzlich einigte sich das außerhalb Chinas noch wenig bekannte Unternehmen mit Google, das neue Nexus 6P für den US-Technologiekonzern zu produzieren. Die Einigung gilt für Huawei als wichtiger Schritt zu dem Ziel, die Dominanz von Apple und Samsung im Smartphone-Geschäft zu durchbrechen.

(dpa)
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