Studie: Auf ein aufgeklärtes Tötungsdelikt kommen sechs unerkannte Tausende Morde in Deutschland unentdeckt?

München (rpo). Nach einer Doktorarbeit bleiben in Deutschland Tausende von Morden unentdeckt. Der Autor der Promotionsarbeit, Klaus Scheib, sagte, auf ein aufgeklärtes Tötungsdelikt kämen sechs unerkannte.

Der Münchner Jurist Scheib verfasste seine Doktorarbeit über "Die Dunkelziffer bei Tötungsdelikten aus kriminologischer und rechtsmedizinischer Sicht".

Scheib geht nach einem Bericht der Münchner "Abendzeitung" davon aus, dass neben den 820 im vergangenen Jahr in der Kriminalstatistik registrierten Morden 5000 Fälle mehr passierten. Schuld daran seien Fehler bei der Leichenschau und der Polizeiarbeit sowie ein Durcheinander bei gesetzlichen Vorschriften.

Viele Ärzte hätten seit ihrem Studium keine Leiche mehr gesehen, sagte der Jurist. Außerdem fehle vielen das kriminalistische Gespür. Das führe dazu, dass bei zu vielen Toten ein natürliches Ableben vermerkt werde. Nur 1,5 Prozent der Toten würden in Deutschland obduziert, betonte Scheib. Er hält dagegen einen Anteil von 20 Prozent wie im europäischen Durchschnitt für wünschenswert. Scheib befürwortet in seiner Studie, nur noch Ärzte mit Zusatzqualifikation für die Leichenschau einzusetzen.

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