Die Komödie "Elvis & Nixon" bringt Rock 'n' Roll ins Weiße Haus

Der ewige Grantler Richard Nixon hat ein deftiges Imageproblem, denn junge Wähler und Frauen können nichts mit ihm anfangen. Da kommt ein Brief vom King gerade recht: Elvis Presley bietet sich dem Präsidenten als Undercover-Agent an.

Präsident trifft Promi: Im Zeitalter von Donald Trump ist es beinahe undenkbar, dass eine solche Geschichte überhaupt noch für Schlagzeilen sorgt. Vor 46 Jahren aber sah das anders aus. Da kam der "King" Elvis Presley auf die Idee, sich stärker für sein Land engagieren zu wollen, schrieb kurzerhand einen Brief an US-Präsident Richard Nixon und bat um ein Treffen. "Elvis & Nixon" erzählt die Geschichte dieses 40-minütigen Zusammenkommens im Weißen Haus am 21. Dezember 1970 - und wie dabei das bis heute meistgefragte Foto der US-Nationalarchive entstanden ist.

Zu Beginn des Films steckt Presley in einer Sinnkrise. Farbige Gäste eines Cafés machen sich über sein Aussehen lustig, ein Elvis-Imitator am Flughafen wirft ihm sogar vor, Klamotten zu tragen, die der echte King of Rock 'n' Roll nie anziehen würde. Einsam sitzt er im Fernsehraum seines Anwesens Graceland und sieht die TV-Berichte über ein Land, das vor die Hunde zu gehen scheint. Drogen, freie Liebe, zunehmende Gewalt: All das beunruhigt Presley, so dass er den Plan fasst, als Undercover-Agent für die nationale Drogenbehörde zu arbeiten.

Michael Shannon (Bösewicht Zod aus "Batman v Superman" und seit seiner Rolle als Immobilienhai in "99 Homes" in Hollywood gefeiert) spielt diesen Presley des Jahres 1970 mit strähnigen Haaren, riesiger Sonnenbrille und einer gehörigen Portion Melancholie. Ganz anders der Mann im Weißen Haus. Kevin Spacey spielt Richard Nixon anders als seinen Frank Underwood, den kühl kalkulierenden Präsidenten aus der TV-Serie "House of Cards". Das erzeugt viel Spannung.

Elvis & Nixon, Regie: Liza Johnson, mit Michael Shannon, Kevin Spacey, 86 Min.

(dpa)
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