Heiß geliebt: die Eagles in Köln

Nach zwei Jahren schwebten die Eagles erneut in die Kölner Arena ein. Allerdings waren es damals rund 15 000 Fans gewesen, welche die amerikanische Rock-Institution in der nahezu ausverkauften Halle bejubelten. Diesmal war es nur gut die Hälfte, wenngleich der Jubel um Klassiker wie "Hotel California", "Lyin' Eyes" oder "Take It Easy" der gleiche blieb.

Schon zu Beginn unterstreichen "Seven Bridges Road" und "How Long" die Eagles-Qualitäten. Mit dem Aufwind einer kraftvoll und entspannt angelegten Gitarrenfront tragen die Schwingen eines perfekten Harmoniegesangs die "Adler" in klare Höhen. Der Sound ist exzellent. Eher friert die Hölle zu, als dass wir nochmals zusammenkommen – so kommentierte 1981 Don Henley die Auflösung der Gruppe.

Heute, vier Jahre nach dem letzten Comeback, bezeichnet Gitarrist Glenn Frey Henley als den besten Songschreiber, mit dem er je zusammengearbeitet habe. Weiterhin mit dabei sind Timothy B. Schmit sowie ein erblondeter Joe Walsh als kuriose Mischung aus Pete Townshend und Friesenkomiker Otto.

Als Zugabe des routinierten Konzerts verabreicht Don Henley Balsam für die Seele. "Du lässt besser zu, dass dich jemand liebt, bevor es zu spät ist", rät er in seiner Western-Impression "Desperado" allen Verzweifelten. Die Eagles jedenfalls werden immer noch geliebt.

(RP)
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