Underdog Cru: Zu viel des Guten

Eine Regel im Musikgeschäft ist, Kritikern mit einem Albumtitel keine Steilvorlage zu liefern. Also das Album beispielsweise "Was für ein Krach" oder "Ich schlafe ein" zu nennen.

<P>Eine Regel im Musikgeschäft ist, Kritikern mit einem Albumtitel keine Steilvorlage zu liefern. Also das Album beispielsweise "Was für ein Krach" oder "Ich schlafe ein" zu nennen.

Die Underdog Cru haben mit dieser Regel gebrochen und liefern nach ihrem 98er Debüt "Boombastisch" einen Nachfolger, der tatsächlich nach einmaligem Durchhören zu dem Seufzer "Das ist jetzt wirklich zu viel des Guten" veranlasst. Das heißt nicht, dass das Album schlecht ist, es ist bloß viel zu lang geraten.

Zehn der 20 Tracks hätten sich die Rostocker sparen können und besser daran getan, mehr Sorgfalt auf diese zehn Songs zu verwenden. Überflüssig ist schon das Intro, das mit drei oder vier dämlichen Rülpsern aufwartet und wohl die im Begleittext zur CD genannte Tiefgründigkeit und den Facettenreichtum der Band dokumentieren soll. Dann geht es halb gar weiter, ein paar fette Beats blitzen auf, versinken dann aber leider wieder im etwas zähen Einheitsbrei.

Die Reime sind nicht wirklich cool, ihnen fehlt eine gewisse Leichtigkeit, mit denen beispielsweise Fettes Brot oder Fischmob aufwarten können. Es zeigt sich einmal mehr, das guter Hip-Hop ohne musikalisches Können nicht auskommt. Programmierfähigkeiten reichen nicht, es dürfen auch ein paar Notenkenntnisse und ein Blick in die Harmonielehre sein.

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