Immobilien-Kolumne Mit Big Data gegen Einbrecher
Düsseldorf · Digitalisierung und Big Data machen es möglich: Wer die richtigen Daten sammelt und analysiert, kann heute besser denn je aus der Vergangenheit lernen, was in der Zukunft passiert. Ein Beispiel hierfür sind die neuen Methoden zur Einbruchsbekämpfung.
Um die Bürger besser vor Wohnungseinbrüchen zu schützen, durchforstet die Polizei in NRW neuerdings große Datenberge. Per Big-Data-Analyse berechnen die Beamten vielerorts, wie hoch in bestimmten Stadtvierteln die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs ist. Dafür verknüpfen sie Informationen über Tatzeiten, Tatorte und Tatmuster mit Daten über Wohnort, Einkommens- und Infrastruktur.
Ein Algorithmus projiziert das Einbruchsgeschehen aus der Vergangenheit in die Gegenwart und ermittelt Einbruch-Hot-Spots. Dort ist die Polizei dann besonders präsent. Neben besseren Einbruchsicherungen bei Wohnungen und Häusern führte dies im ersten Halbjahr 2017 mit dazu, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche in NRW um 28,4 Prozent auf knapp 23.000 Fälle sank.
Trotzdem sollte keiner auf Schutzmaßnahmen verzichten, selbst wenn jeder Zweite laut Forsa-Umfrage meint, bei ihm sei nichts zu holen. Also: Türen stets abschließen, Fenster nie auf Kipp stellen, stattdessen in einbruchsichere Eingangstüren, Fenster und Terrassentüren investieren.
Außenbereiche per Bewegungsmelder beleuchten, Rollläden tagsüber hochziehen und nachts schließen. Unverzichtbar ist zudem die Hausratversicherung. Sie ersetzt im Einbruchsfall den Wiederbeschaffungswert des Diebesguts.
Markus Hofmann: Der Autor ist Vorsitzender des Vorstands der Ergo Versicherungs AG.