Was Eltern zur Pro Ana Diät wissen müssen Gefährlicher Magerwahn mit der Pro Ana Diät
Düsseldorf · Spricht die minderjährige Tochter von einer Pro Ana Diät, sollten bei den Eltern die Alarmglocken schrillen: Hierbei handelt es sich nicht um die neueste Modediät aus den Illustrierten, sondern um einen gefährlichen Magerwahn. Bei sogenannten Pro Ana Diäten ist die Essstörung nicht mehr weit.
Essstörungen erkennen und behandeln
Der Begriff Pro Ana ist eine Kurzform für "Pro Anorexia", mit anderen Worten: Pro Magersucht. Bei den meisten Pro Ana-Anhängerinnen handelt es sich um junge Mädchen, die schon an einer Essstörung erkrankt oder auf dem besten Weg dorthin sind. Anstatt ihre Anorexia jedoch als Krankheit ernst zu nehmen, zelebrieren sie den Magerwahn als Körperkult und geben sich gegenseitig Tipps zum Vermeiden von Kalorien. Bei einer idealen Pro Ana Diät werden also so gut wie keine Kalorien konsumiert.
Eine Pro Ana Diät, die darauf abzielt, dem Körper möglichst wenig Kalorien zuzuführen, richtet naturgemäß entsprechende körperliche Schäden an. Schließlich erhält der Körper keine ausreichende Energie mehr und keine Nährstoffe. Vielfach gehören zu einer Pro Ana Diät auch Tipps, wie die eigene Essstörung gegenüber den Eltern und Freunden kaschiert werden kann, indem zum Beispiel beim gemeinsamen Essen Nahrungsaufnahme simuliert wird. Analog zur Pro Ana Diät und der Pro Ana-Bewegung gibt es die Pro Mia-Bewegung, die wiederum Bulimie (Ess-Brech-Störungen) idealisiert.
Sollte Eltern feststellen, dass die eigene Tochter von einer Pro Ana Diät spricht oder sich generell mit dem Thema Pro Ana beschäftigt, ist es sinnvoll, zunächst das Gespräch mit ihr zu suchen. Vielen Mädchen ist gar nicht bewusst, was sich hinter diesen Seiten mit gut gemeinten Diättipps und Forumsdiskussionen verbirgt. Für den Fall, dass bereits eine Essstörung vorliegt, ist selbstverständlich ärztliche und psychologische Hilfe zu suchen. Pro Ana-Websites sollten vermieden werden: Unter dem Deckmäntelchen Hilfe bieten zu wollen, fördern Sie nur das Bild der Anorexie als etwas Harmloses.
