Hilfe bei eingewachsenen Zehennägeln Schmerzen im Verborgenen

Düsseldorf · Manchen sind eingewachsene Zehennägel peinlich. Zwar werden sie oft durch die falsche Nagelpflege hervorgerufen, aber es gibt auch andere Ursachen für das Problem, das im Verborgenen schlummert.

So beugen Sie eingewachsenen Zehennägeln vor
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Foto: www.kinderfuesse.com

Das Problem ist häufig, aber fast so etwas wie ein Tabuthema: Hinter rund einem Drittel der Beschwerden an den Füßen stecken eingewachsenen Zehennägel. Die meisten Operationen an den Füßen werden wegen Verwachsungen der Zehennägel nötig. In den meisten Fällen ist der Zehennagel des großen Zehs, der Ärger macht.

Fußballer kennen das Problem

Vor allem Fußballer kennen das Problem. Denn sie leiden besonders oft darunter. Enge Schuhe, Stöße durch den Ball und Fußschweiß sind alles andere als eine Wellnessoase für die Füße. In den meisten Fällen ist es aber schlicht und ergreifend eine falsche Nagelpflege, die zu den entzündeten und geschwollenen Stellen am Nagelrand führt. Aber auch genetische Vorgaben können zum ständigen Einwachsen der Nägel führen.

Am Ende sind es höllische Schmerzen, die den Betroffenen in allen erdenklichen Haltungen quälen. Selbst dann, wenn der Fuß ruhig gehalten wird, pocht und schmerzt es. Helfen können speziell ausgebildete medizinische Podologen, also Nagelpfleger, oder Dermatologen. Die denn auch gleich raten, in keinem Fall selber an dem Problem herumzudoktern, sondern sich Hilfe zu holen. Schnell ist man nämlich sonst drin in einem Kreislauf, der sich schwer durchbrechen lässt. Denn viele schneiden Zehennägel ähnlich wie Fingernägel: Schön rund heißt die Devise, die zu den schmerzhaften Auswirkungen führt.

Der äußere Nagelwall drückt dann auf den Nagel, was nach kurzer Zeit zu einer Entzündung und Wucherungen des Gewebes führt. Das erkennt man daran, dass die Zehenränder am Nagel ganz schwulstig aussehen. Betroffene neigen dann dazu, in den schmerzenden Ecken die Nägel noch weiter einzukürzen, was das Problem forciert. Kaum ist dann der Teufelskreis alleine zu durchbrechen.

Erste Hilfe und dann ab zur Fußpflege

Sind die Beschwerden noch gering, kann man sich zunächst mit einer Wund- oder Jodsalbe helfen, bevor man dann zum Podologen geht. Der medizinische Podologe kann im frühen Stadium das Problem meist mit Tapes oder Nagelklammern beseitigen. Beim tapen wird der Nagelwall durch spezielle Pflaster so nach außen gezogen, dass der Fußnagel mehr Platz hat. Mit Nagelspangen sorgt der Podologe dafür, dass die Nagelränder nach oben gezogen werden, also gar nicht mehr einwachsen können. Die Behandlung beim Podologen kostet in der Regel zwischen 25 und 35 Euro und muss selbst bezahlt werden. Das hält viele davon ab, diese Möglichkeit in Betracht zu ziehen.

Müssen die Nägel hingegen chirurgisch behandelt werden, trägt die Kosten die Krankenkasse. Das mag erklären, warum dieses Szenario häufiger vorkommt. In diesem Fall werden Nägel, die einwachsen, total entfernt oder mindestens keilförmig teilentfernt. Verbunden ist diese chirurgische Behandlung allerdings immer mit Schmerzen und einem Infektionsrisiko.

Diese chirurgische Behandlung hilft am besten

Die besten chrirgischen Behandlungsergebnisse bringt laut einer britischen Studie die so genannte "Zadek'schen Methode". Bei ihr wird der eingewachsene Nagelteil herausgeschnitten und ein Einschnitt in der Nagelkante gemacht, um die vollständige Entfernung des betroffenen Nagelsegments sicherzustellen. Der betroffene Teil der Nagelwurzel wird danach mit Phenol behandelt. Während des gesamten Eingriffs wird darauf geachtet, das Nagelbett und die verbleibende Nagelwurzel nicht zu beschädigen.

"Mit der Studie konnten wir ganz klar nachweisen, dass die Zadek'sche Methode aus medizinischer Sicht klar zu bevorzugen ist. Sie liefert bessere therapeutische Ergebnisse und erspart den Patienten Schmerzen, Komplikationen und unnötige Arztbesuche", erklärt Dr. Aveek Mitra vom Forschungsteam des Newham General Hospital aus London. In der Studie, die auf einem Europäischen Orthopädenkongress in Berlin vorgestellt wurde, hatte niemand, der nach dieser Methode behandelt worden war, einen Rückfall erlitten. Dagegen zeigten sich bei 16 Prozent der Patienten, die anders therapiert worden waren, erneut Symptome.

(wat)
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