Warzen an den Füßen — unangenehm und ansteckend Wenn Viren die Haut wuchern lassen

Berlin · Warzen an den Füßen sind alles andere als sexy und zudem unglaublich anhänglich. Fast jeder hat irgendwann in seinem Leben meist an Händen oder Füßen einmal eine solche ansteckende Hautwucherung. Wie wird man die zuverlässig wieder los?

Diese Warzenarten gibt es
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Foto: AOK

Zwar sind Viruswarzen eine in der Regel harmlose Angelegenheit, wirklich schöner macht sie diese Erkenntnis aber auch nicht. Vor allem Kinder oder Jugendliche neigen dazu, sich die Verhärtungen einzufangen, denn ihr Immunsystem ist noch nicht so ausgereift. Auch immungeschwächte Menschen oder Neurodermitiker, deren Hautbarriere geschwächt ist, haben aus diesem Grund eine besondere Neigung dazu.

Besonders unangenehm wird es, wenn sich die ungebetenen Gäste unter der Fußsohle ansiedeln. Je nach Virusart, wächst aus der Hornhaut ein Minigebilde, das mit der Zeit immer größer und knubbeliger wird und an einen Blumenkohl erinnert. Bei dieser Warzenart handelt es sich um so genannte Dornwarzen, die dornartig tief in das Gewebe einwachsen und darum beim Gehen auch schmerzen. Irgendwann erledigt sich das Problem von selbst wieder, wenn das Immunsystem die Abwehr gegen den Erreger gefunden hat. Wer allerdings durch die Warze Schmerzen beim Gehen hat, oder aber die Wucherungen vorher wieder los sein will, der sollte einen Dermatologen aufsuchen. Dort können sie vereist oder weggeätzt werden.

Diese Viren sind als Warzenviren identifiziert

Verursacher dieser Warzen sind Humane Papillomviren, von denen es rund 150 Unterarten gibt. Sie werden ausschließlich durch direkten Kontakt auf die Haut übertragen. Ein Händedruck reicht aus, um Warzen von einer Hand zur anderen Hand weiterzugeben. Ein anderer möglicher Weg ist eine Schmierinfektion — also die Weitergabe über Lichtschalter, Treppengeländer, Türklinken und Co.

Neben den schon genannten Dornwarzen, gibt es ebenfalls an der Fußsohle Mosaikwarzen, die wie viele kleine helle oder gelbliche Punkte aussehen. Sind die Wucherungen fadenförmig gestielt, kann es sich um eine Pinselwarze handeln, die oft bei älteren Menschen an Augenlidern oder Lippen zu finden ist. Durch Rasur oder das Waschen öffnen sich diese Warzen gerne und besiedeln weitere Hautbereiche. Bei Kindern und Jugendlichen, die besonders häufig Warzen haben, finden sich vor allem die so genannten juvenilen Warzen. Hals, Handrücken, Gesicht und Schienbeine sind ihre liebsten Orte.

Feigwarzen nicht auf die leichte Schulter nehmen

Eine Besonderheit sind die Feigwarzen. "Das sind Genitalwarzen, die durch sexuellen Kontakt übertragen werden", sagt Dr. Eike Eymers, Ärztin im AOK-Bundesverband. Wie die meisten Warzenarten werden auch sie durch humane Papillomviren (HPV) übertragen. Davon gibt es über 100 verschiedene Arten, die zum Teil harmlos, zum Teil gefährlich sind - wie etwa die Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen. Die Warzenarten, die durch diese Viren übertragen werden, sind jedoch harmlos. Lediglich bei den Feigwarzen können sie sehr selten entarten. "Nicht nur bei Genitalwarzen, sondern bei sämtlichen Warzen sollten die Betroffenen den Arzt aufsuchen", sagt Eymers.

Der Grund: Hinter scheinbaren Warzen könnten sich auch andere Hauterkrankungen verstecken, die nur fälschlicherweise für Warzen gehalten werden. Das, was sich für den Laien als Warze zeigt, könnte in Wirklichkeit auch ein unpigmentiertes Melanom — also Hautkrebs — sein. Außerdem kennt der Arzt die beste Therapie für die jeweilige Warzenform. Je nach Warzenart und Beeinträchtigung des Patienten arbeitet der Mediziner mit Pflaster oder Tinkturen oder greift zu einer kleinen Operation.

Das kann man gegen Warzen unternehmen

Ein bewährtes Mittel gegen viele Warzenarten sind Pflaster mit Salicylsäure, die die Warze nach und nach auflösen. Solche Lösungen sind auch rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Nach einer dreitägigen Behandlung empfiehlt sich dann ein antiseptisches Fußbad oder eines in Salzwasser. Das löst die Hornhaut auf, so dass kleine Warzen sich nun schon ablösen. Meist ist aber Geduld bei der Behandlung gefragt, so dass Betroffene noch zwei bis vier Wochen ihrer Hautwucherung verbunden bleiben.

Auch Lösungen mit einem speziellen Säuregemisch oder Cremes mit Vitamin-A-Säure sind im Einsatz. "Hier braucht der Patient Geduld und muss konsequent sein", sagt Eymers. Kommen die Warzen immer wieder, sind sie sehr störend, oder sind durch die Tinkturen Narben zu befürchten, kann eine kleine Operation sinnvoll sein.

Meist werden die Warzen dann mit flüssigem Stickstoff vereist und sind nach kurzer Zeit zu entfernen. Der Arzt kann die Warze aber auch mit einem so genannten scharfen Löffel herauskratzen, mit einem Laser oder Strom wegbrennen. "Im besten Fall ist das alles aber gar nicht nötig. Nämlich dann, wenn das Immunsystem von selbst die Virusinfektion überwindet." Gerade bei jungen Leuten verschwinden die Warzen oft in den ersten zwei Jahren von selbst wieder.

(wat)
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