Hintergrund Sieben Antworten zu Borreliose
Borreliose ist vielen Menschen kein Begriff. Dabei kann die Krankheit, die von Zecken übertragen wird, sehr gefährlich sein. Wir beantworten sieben wichtige Fragen zum Thema Borreliose.
Was ist Borreliose?
Borreliose ist eine bakterielle Infektion, die durch Zecken übertragen wird. Beim Biss der kleinen Blutsauger gelangen die Borrelien in den Körper des Menschen. Dort können sie Organe, Gewebe, Gelenke und Nerven schädigen. Nicht jede Zecke trägt den Erreger in sich. Dennoch ist es die am häufigsten durch Zecken verbreitete Krankheit. Die Infektion kann mit Antibiotika behandelt werden, geschieht dies nicht, kann es bis zur Invalidität kommen.
Gibt es typische Symptome?
Bis zu mehreren Wochen nach dem Zeckenstich können sich Rötungen um den Stich oder an anderen Körperstellen bilden. Diese sogenannte Wanderröte vergrößert sich zentrisch und ist nicht immer kreisrund. Etwa bei der Hälfte der Patienten kann sie trotz Infektion ausbleiben.Ein weiteres typische Symptom ist das Borrelien-Lymphosytom. Die meist halbrunde bis kugelige, bläuliche oder rötliche Schwellung tritt häufig bei Kindern auf.
Wie wird Borreliose festgestellt?
Es gibt einige charakteristische Anzeichen, die die Diagnose schon früh möglich machen. Schwierig wird es, wenn man den Zeckenstich nicht bemerkt und typische Symptome wie beispielsweise eine Wanderröte fehlen. Laboruntersuchungen des Blutes können helfen, sind jedoch nicht immer zuverlässig. Experten gehen von bis zu einer Million Borreliose-Neuerkrankungen jährlich aus, doch genaue Zahlen sind schwer zu benennen..
Was sind die Gefahren?
Wird die Krankheit nicht behandelt, kann sie in späten Stadien zu dauerhaften Schäden führen und die Lebensqualität der Betroffenen unterschiedlich einschränken. Es kann zu Gesichtslähmung, einseitiger Gelenkschwellung, Herz-, Hirn-, Nerven- und Hautentzündung kommen.
Kann man sich gegen Borreliose impfen lassen?
Gegen Borreliose gibt es keine Immunität und keinen Impfstoff. Auch wenn man die Krankheit einmal besiegt hat, ist man nicht geschützt, denn mit Borreliose kann man sich mehrfach infizieren. Es ist sogar möglich, die Krankheit gleichzeitig in verschiedenen Stadien zu haben. Zwar gilt die Zeckeninfektion nicht als direkt ansteckend, aber eine hundertprozentige Garantie gibt es nicht.
Womit wird Borreliose oft verwechselt?
Zu den häufigsten Fehldiagnosen gehören Rheuma, Überlastungsknie, Schulter-Nacken-Syndrom, Bandscheibenvorfall, Carpaltunnelsyndrom, Fibromyalgie, neurologische Erkrankungen wie ALS, Motoneuronerkrankung, Schlaganfall, Depressionen, und verschiedene andere psychische Störungen, Somatoforme Störung, Multiple Sklerose, Demenz und Arthrose.
Wie kann ich mich schützen?
Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass sich Zecken meistens von Bäumen fallen lassen. Aber um nicht auszutrocknen, bleiben sie eher in Nähe des feuchten Bodens. Deswegen sollte man beim Spaziergang durch Wiesen und Wäldern vor allem auf geschlossene, helle Kleidung achten, um die kleinen Blutsauger leichter entdecken zu können. Vermeiden Sie enge, bewucherte Pfade und legen Sie sich nicht ins hohe Gras. Benutzen Sie auch ein Zeckenabwehrmittel, selbst wenn sie nur im Garten arbeiten möchten. Diese können bis zu vier Stunden schützen.