Experte Internetabhängigkeit kann lebensgefährlich sein

Bochum · Aus Sicht des Mediziners Bert te Wildt ist Internetabhängigkeit eine lebensgefährliche Sucht. Die Betroffenen vernachlässigten ihre Körperpflege, Ernährung und Gesundheit.

Internetsucht kann lebensgefährlich sein
Foto: Shutterstock/ Gladskikh Tatiana

Außerdem hätten sie soziale Probleme im persönlichen Umfeld und könnten nicht mehr Leistungen in Schule, Ausbildung und Beruf erbringen, erklärte der Buchautor und Oberarzt von der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Ruhr-Universität am Mittwoch in Bochum. "Die Betroffenen bedürfen dringend einer Therapie".

Laut te Wildt sind bis zu einer Million Menschen in Deutschland medienabhängig. Vor allem Kinder und Heranwachsende seien betroffen. Internetabhängige litten häufig unter Depressionen, sozialen Ängsten und Aufmerksamkeitsstörungen. Spezifische Behandlungsangebote gebe es in Deutschland jedoch kaum.

In seinem neuen Buch "Digital Junkies - Internetabhängigkeit und ihre Folgen für unsere Kinder" erklärt te Wildt, wie Internetabhängigkeit entsteht, wie sie diagnostiziert werden kann und welche Folgen sie hat. Zudem stellt er pädagogische und politische Präventionsmaßnahmen vor. "Es geht mir aber nicht darum, das Internet einseitig zu verurteilen, sondern die digitale Revolution kritisch zu begleiten", so der Mediziner.

(KNA)
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