Heute ist Weltlachtag Warum Sie sich regelmäßig kaputtlachen sollten

Düsseldorf · Sollte Ihnen heute im Park eine Horde lachender Menschen begegnen – wundern Sie sich nicht: Es ist Weltlachtag. Was hinter dem seltsamen Phänomen Lachyoga steckt, wie es geht und an welchen seltsamen Orten sich Menschen schon kaputt gelacht haben, zeigen wir Ihnen hier.

 Ausgiebiges Lachen soll verschiedene gesundheitsförderliche Eigenschaften haben.

Ausgiebiges Lachen soll verschiedene gesundheitsförderliche Eigenschaften haben.

Foto: Shutterstock.com/ Dayna More

Sollte Ihnen heute im Park eine Horde lachender Menschen begegnen — wundern Sie sich nicht: Es ist Weltlachtag. Was hinter dem seltsamen Phänomen Lachyoga steckt, wie es geht und an welchen seltsamen Orten sich Menschen schon kaputt gelacht haben, zeigen wir Ihnen hier.

Grundlos drauflos lachen — auch dann, wenn es eigentlich nur gespielt ist. Das ist die Basis des sogenannten Lachyogas. Entwickelt vom Inder Dr. Madan Kataria findet die eigenartige Disziplin immer mehr Anhänger.

Madan Kataria hatte in seiner Kindheit nicht viel zu lachen. Sechs seiner 13 Geschwister starben. Deshalb war es der Wunsch seiner Mutter, einer armen indischen Bäuerin, dass ihr Jüngster Arzt wird. Madan Kataria studierte tatsächlich Medizin. Allerdings entschloss er sich schnell, seinen Patienten statt Pillen das Lachen zu verschreiben.

Die ungewöhnliche Behandlungsmethode teste der Mediziner 1995 zum ersten Mal in einem Park in Mumbai. Zu fünft stellten sie sich im Kreis auf und "lachten wie die Hyänen", wie Kataria es in Interviews selbst beschreibt. Bald waren es 50 Menschen, die sich zum gemeinsamen Lachen trafen. Heute wird das von Kataria inspirierte Lachyoga auf der ganzen Welt praktiziert. Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf — in immer mehr Städten entstehen sogenannte Lachclubs. Weltweit sind es mehr als 6000.

Was in Lachclubs passiert

Unter Anleitung eines Lachtrainers treffen sich dort Menschen zu nur einem Zweck: Um sich ausgiebig kaputtzulachen. Das soll nicht nur glücklich machen und Hemmungen abbauen, sondern auch Heilungsprozesse im Körper anregen.

Die Grundidee: Egal, ob echt oder falsch, lacht ein Mensch über einen bestimmten Zeitraum, wird im Körper der Hormoncocktail für Freude ausgeschüttet. Endorphine und Adrenalin gehören zu diesem dazu, zwei Hormone, die auch beim Sport ausgeschüttet werden, opiat-ähnlich sind und somit berauschen, glücklich machen und schmerzstillend wirken.

Da Lachen bekanntlich ansteckend ist, entwickelt sich in einer solchen Lachgruppe mit der Zeit eine Eigendynamik. Müssen die Teilnehmer ihr Gelächter am Anfang noch erzwingen, entsteht im Laufe der Stunde durch das Zugucken und Zuhören echtes Lachen. Die Übungen sind dabei meistens harmlos und bewusst kindisch gehalten. Alles wird als Grund für einen Lacher ausgenutzt. Etwa ein Handschlag mit den anderen Teilnehmern, bei dem zeitgleich gelacht werden soll.

Eine Einführung ins Lachyoga mit Dr. Madan Kataria sehen Sie in diesem Video:

Teilnehmer an einem solchen Lachclub lachen sich also einmal pro Woche für rund eine Stunde kaputt. Dass Kataria mit seiner Idee von Lachyoga als Therapie durchaus eine gute Richtung einschlägt, beweisen auch Untersuchungen. "Studien zeigen vielfältige Vorteile des Lachens", sagt Amit Sood, Arzt an der renommierten Mayo Clinic in den USA. "Das reicht von einem besseren Immunsystem, weniger Stress, besseren Beziehungen bis hin zu einer leichteren Verdauung."

Laut Kataria sollte jeder täglich 15 bis 20 Minuten lachen. Es reiche nicht, nur einen lustigen Film anzusehen, denn da lache man nur ein paar Sekunden. Um von den Vorteilen zu profitieren, müsse man eine ganze Weile lachen.

Am Weltlachtag kommen die Teilnehmer der Lachclubs meistens in Parks zusammen, um gemeinsam zu lachen. Dabei teilt sich das Treffen in verschiedene Teile: das Lachen für sich selbst und das Lachen für den Weltfrieden.

Was passieren kann, wenn eine Menge von Menschen an einem öffentlichen Ort in Gelächter ausbricht, zeigt dieses Youtube-Video — gedreht in einer U-Bahn:

(ham )
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort