Gin, Rum, Prosecco Die besten Cocktails für diesen Sommer

Düsseldorf · Nicht bei Kleidern und Ernährung gibt es Trends, sondern auch bei Cocktails. Was gestern an der Theke noch in war, ist heute out. Wir zeigen, welche Sommer-Cocktails dieses Jahr auf den Tisch kommen.

Vier Sommercocktails zum Nachmixen
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Vier Sommercocktails zum Nachmixen

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Foto: Shutterstock.com/ Thomas Andreas

So schmeckt der Sommer - dieser Gedanke schießt vielen Genießern nicht nur beim Blick ins Eisregal durch den Kopf. Inzwischen schmeckt der Sommer nämlich immer öfter auch nach einem Cocktail. Vor drei Jahren kam er minzig-süß daher - das war der Hugo-Sommer.

Schon ein Jahr später wurde man schräg angeschaut, wenn man ihn in einer Bar bestellt hat. "Der ist doch gar nicht mehr angesagt", hieß es dann. Statt dessen bekam man einen Aperol Spritz serviert (der seinen zweiten Frühling erlebte) und dachte beim Trinken dieser bitter-süßen Erfrischung: "Ja, so schmeckt der Sommer." Damit war vergangenes Jahr schon wieder Schluss. Der Gin erlebte ein Revival und setzte sich als Klassiker mit Tonic Water in allen Bars durch. Und dieses Jahr?

Nach leichten Weincocktails und dem Klassiker Gin fährt der Sommer 2015 härtere Geschütze auf. Davon sind nicht nur die Teilnehmer der US-amerikanischen Cocktail-Konferenz überzeugt. Jedes Jahr treffen sich im texanischen San Antonio die Besten der Branche, um die aktuellen Trends festzulegen. Und die finden auch bei deutschen Barkeepern Anklang, sagt Nils Hoffmann. Der 23-Jährige ist Barkeeper in der "Mojitos Fine Cocktailbar" in Düsseldorf und preisgekröntes Mitglied in der Deutschen Barkeeper Union.

Er erklärt, warum es überhaupt schon wieder neue Trends gibt - schließlich ist der Hugo doch noch immer lecker. "Der Gast erwartet das heute einfach. Er bildet sich selbst weiter und kennt sich mit Cocktails ganz gut aus. Außerdem reisen die Leute viel und probieren im Ausland neue Getränke", sagt der Barkeeper. Und Neues ist eben auch in der Heimat erwünscht.

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Foto: dpa/Oliver Berg

So schmeckt der Sommer 2015

Wie also schmeckt der Sommer 2015? Süffig, aromatisch und hochprozentig, sagt Hoffmann. "Gin ist noch immer ein großes Thema, aber Rum ist die Spirituose, die immer gefragter wird." Auch Tequila und Mezcal sind im Kommen. Denn sowohl Rum als auch die beiden mexikanischen Klassiker sind vielseitig. "Den Tequila einfach mit Grapefruitsaft und Limette mischen, schon hat man einen tollen Cocktail", sagt Hoffmann. Als Tipp für seine Gäste hat der Barkeeper derzeit den Anejo Highball parat. "Das ist ein süffiger Rum-Drink, der das Potenzial hat, zum nächsten Sommer-Cocktail zu werden."

Beim Kauf von Tequila und Rum sollte man nicht zum günstigsten Produkt greifen, rät der Profi - denn diesen Fehler bezahlt man mit einem dicken Kopf am nächsten Morgen. Hier gilt: Wer das Etikett liest, ist klar im Vorteil. Der Tequila ist hochwertig, wenn "100 Prozent Agave" auf dem Aufdruck steht. "Dann ist er komplett aus der mexikanischen Frucht hergestellt ohne Zusatz anderer Inhaltsstoffe", erklärt Hoffmann. Auf der Rum-Flasche sollte stehen, in welchem Fass er wie lange gereift ist - andernfalls greift man vielleicht zu eingefärbten Spirituosen, die nur würzig sind, weil ihnen Kräuteraromen zugesetzt wurden.

Kräuter kommen trotzdem in die Cocktails - und zwar gegart. Dieser Trend kommt aus der Molekularküche. Sous-vide-Garen heißt das Zauberwort und beschreibt das Garen unter Vakuum. "Dadurch öffnet man die Poren der Kräuter und setzt die Aromen frei", so Hoffmann. Aus Rosmarin, Thymian, Moos oder Tannennadeln entstehen Geschmacksexplosionen, meinen die Cocktail-Profis. Statt auf fertigen Sirup zurückzugreifen oder Früchte mit Zucker einzukochen, garen sie Kräuter bei niedriger Temperatur in einem Sous-vide-Gerät und bekommen eine aromatische Kraut-Infusion, mit der sie Getränke verfeinern.

Ihre Ideen zu neuen Kreationen holen sich viele Barkeeper daher immer öfter auf Märkten. "Man findet dort Inspiration, geht beispielsweise auch mal in den Asia-Markt, schaut nach New York oder Shanghai, was die dort so mixen", sagt Hoffmann. Ist eine Idee reif genug, um ausprobiert zu werden, geht es zurück in die Bar. "Manchmal sind die neuen Kreationen sofort super, manchmal muss man die Mischung zehn Mal in den Ausguss kippen und es dann gut sein lassen." Denn der Sommer soll zwar unvergesslich schmecken - aber dann bitte auch unvergesslich gut.

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