Etliche Gebührenmodelle Günstig ins Ausland überweisen

Düsseldorf (RP). IBAN, BIC, BEN, OUR und SHARE - wer weiß, was sich hinter diesen Kürzeln versteckt, kann viel Geld sparen. Vorsicht: Die Auslandsbanken haben oft höhere Gebühren.

Darauf müssen Sie beim Online-Banking achten
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Foto: ddp

Endlich hat Manfred Meister das noch fehlende Ersatzteil für seinen geliebten Oldtimer gefunden. Im Internet ist er bei einem Privatsammler aus den USA fündig geworden. Die beiden waren sich schnell über den Preis einig - für Meister ein Schnäppchen. Nun muss der Autoliebhaber nur noch das Geld überweisen.

Dabei muss er auf die Gebühren achten, die mitunter happig sein können. Bei Überweisungen ins nichteuropäische Ausland kann er unter drei Modellen wählen: Entweder der amerikanische Privatsammler - der Empfänger - übernimmt sämtliche Gebühren (BEN-Modell). Oder der Auftraggeber aus Deutschland bezahlt alle Gebühren für die Überweisung selbst (OUR-Modell).

SHARE-Modell

Vor diesem Modell warnen allerdings die Banken. Denn zusätzlich zu den Gebühren der Hausbank müsste der deutsche Oldtimer-Freund auch noch die Gebühren der Bank im Ausland zahlen - und die können unter Umständen sehr hoch sein.

Die Geldinstitute empfehlen deshalb das dritte Modell, das so genannte SHARE-Modell. Dabei teilen sich Auftraggeber und Empfänger die Gebühren. Das sei gängige Praxis und ist sicher. Wie hoch die Gebühren für die Überweisungen am Ende sind, ist vor allem von der Überweisungssumme abhängig.

Außerdem erheben die Geldinstitute je nach Modell unterschiedliche Gebühren, da verschiedene Zusatzkosten, wie etwa eine Fremdspesenpauschale, anfallen können. Diese werden von den Banken an den Kunden weiter gegeben.

EU-Standardüberweisung

Wäre Autoliebhaber Meister in Frankreich fündig geworden, hätte er es einfacher gehabt. Denn seit vier Jahren kann man in Europa mit der so genannten EU-Standardüberweisung zahlen. Diese funktioniert nach dem SHARE-Modell. Das Formular können Bankkunden entweder online oder direkt bei den Geldinstituten ausfüllen. Es unterscheidet sich kaum zu dem für Inlandsüberweisungen. Das spart Zeit.

Meister braucht zudem die so genannte IBAN und die BIC. IBAN steht für "International Banking Account Number". Dabei handelt es sich um eine internationale Kontonummer, die die herkömmliche Kontonummer ersetzt. BIC ist der "Bank Identifier Code". Diese "internationale Bankleitzahl" wird auch SWIFT-Code genannt.

IBAN und BIC

Wichtig: Für die Überweisung braucht Mustermann seine eigene IBAN und die BIC seiner Bank. Außerdem muss er sich diese Nummern auch von seinem französischen Geschäftspartner geben lassen. Werden die internationale Kontonummer und die internationale Bankleitzahl nicht angegeben, können sich die Gebühren für die Überweisung drastisch erhöhen.

Ein Tipp: Bei vielen Banken kann man Gebühren sparen, wenn man das Geld online ins Ausland überweist. Erteilt beispielsweise ein Kunde der Postbank den Überweisungsauftrag per Beleg, so zahlt er sieben Euro mehr.

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