Fotos Oldtimer auf Kubas Straßen
Die größte Insel der Karibik ist wie ein Jurassic Parc für rollende Pkw-Fossilien aus den 50er Jahren. Cadillac, Plymouth, Pontiac, Chevy oder auch VW-Bully: sie wurden x-mal geflickt, bekamen neue Motoren, andere Getriebe – und sie fahren noch. Obwohl sie älter sind als 60 Jahre.
Wladimir ist kein Russe. Aber sein Vater war im Kuba der 60er Jahre überzeugter Kommunist und großer Fan des Revolutionärs Lenin.
Und wie das Leben so spielt, strebte Wladimir keinesfalls den Beruf des Revolutionärs an, sondern das Gegenteil davon – nämlich Automechaniker.
Wladimir kam irgendwann darauf, ein deutsches Auto namens "VW-Bully-" schön zu finden, vor allem die aus den 1970er Jahren.
Der Besucher aus Europa oder USA steht sprachlos vor den Herden von Auto-Dinos aus dem Amerika der 30er, 40er, 50er und 60er Jahre, die er aus alten Filmen mit Humphrey Bogard oder Spencer Tracy kennt.
Sie klappern, sie ächzen, sie stöhnen, sie ziehen meterlange Abgasfahnen hinter sich her – aber sie laufen, wenn auch langsam. Viele hunderttausend Kilometer auf dem Tacho, meist wohl auch mehrere Millionen, keiner ist jünger als 54 oder 60 Jahre.
Weil damals, um 1960, das Embargo der Amis nach der Kuba-Krise die Insel traf wie ein Bannstrahl, kamen keine neuen Autos mehr ins Land. Also mussten die vorhandenen Wagen, wegen der engen Verbindung mit den USA im Land weit verbreitet, weiter ran.
Das war die Geburtsstunde einer Generation von Schraubern, wie der Rest der Welt sie wohl kaum noch kennt.
Wladimir liebt seinen Job, und die Touristen lieben die Romantik aus den alten Tagen, die die Oldtimer Havannas Straßen verleihen.