Fotos Die neuen Unesco-Welterbe-Stätten 2008
Die Unesco hat 27 neue Stätten in den Rang des Welterbes erhoben. 19 gehören zum Kulturerbe und acht zum Naturerbe. Damit gibt es jetzt 878 offizielle Stätten auf der begehrten Liste, 33 davon in Deutschland. Wir zeigen 22 der neuen erhaltenswerten Orte und sagen, was sie so besonders macht.
Zum Beispiel die archäologische Stätte Al-Hijr. Sie ist die größte erhaltene Siedlungsstätte der Nabatäer südlich von Petra in Jordanien und die erste Welterbestätte in Saudi Arabien.
Die Heiligen Stätten der Baha'i in Haifa und in West-Galiläa (Israel), entstanden im 19. Jahrhundert. Sind die beiden wichtigsten Heiligtümer der gleichnamigen Glaubensrichtung. Umgeben sind sie von wunderschönen weitläufigen Gartenanlagen.
Auch Deutschland hat ein neues Weltkulturerbe. Sechs Sozialsiedlungen aus den zwanziger und dreißiger Jahren sind als bedeutende Siedlungen der Berliner Moderne ausgezeichnet worden. Zum Beispiel die Wohnsiedlung des Architekten Hans Schorun in der Siemensstadt im Berliner Bezirk Spandau.
Ebenfalls in der Liste des Welterbes steht das Wohnhaus der Großsiedlung Britz im Berliner Bezirk Neukölln.
Zur Großsiedlung Britz in Berlin-Neukölln gehört auch diese Reihenhaussiedlung.
Insgesamt acht Holzkirchen in den Kaparten (Slowakei) tragen nun den Titel "Welterbe". Sie gehören zu den am besten erhaltenen Holzkirchen Europas. Darüber hinaus stehen sie für die Koexistenz der verschiedenen Religionsgemeinschaften in den Dörfern der nordwestlichen Karpaten. Neben römisch-katholischen findet man protestantische und griechisch-orthodoxe Kirchen.
Italien und die Schweiz teilen sich ein neues Weltkulturerbe: Die Rhätische Bahn in der Region Albula/Bernina. Die Bahn ist ein technisches Denkmal für die Erschließung der hochalpinen Landschaft. Die Strecke führt durch 50 Tunnel und über fast 200 Viadukte.
Die Städte Mantua und Sabbioneta in der Po-Ebene gehören zu den bedeutendsten Renaissancestädten in Italien.
Als klassisches Beispiel für die westliche Militärarchitektur sind die Festungsanlagen in Vaubans (Frankreich) von der Unesco unter die Welterbestätten aufgenommen worden.
Das historische Zentrum von San Marino reicht zurück bis zur Gründung der Republik als Stadtstaat im 13. Jahrhundert und ist ein Zeugnis der Kontinuität einer freien Republik seit dem Mittelalter.
Die Klöster St. Thaddäus und St. Stephanos sowie die Kapelle von Dzordzor sind die letzten bedeutenden Zeugnisse der christlichen armenischen Kultur in der Region Iranisch-Aserbaidschan.
Die Festung San Miguel de Allende wurde im 16. Jahrhundert erbaut und hatte ihre Blütezeit im 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit entstanden ihre außergewöhnlichen Gebäude im Stil des mexikanischen Barocks.
Die historischen Städte Melaka und George Town an der Meerenge von Malakka in Malaysia haben eine über 500-jährige Geschichte des Handels und Kulturaustausches zwischen Ost und West. Asiatischer und europäischer Einfluss haben die Städte mit einem spezifischen, multikulturellen Erbe ausgestattet.
Das historische Zentrum von Camagüey geht auf eine der ersten sieben Stadtgründungen der Spanier auf Kuba zurück. Die Stadtstruktur aus dem Jahr 1528 ist bis heute erhalten. Ungewöhnlich für lateinamerikanische Kolonialstädte ist das Stadtgefüge mit seinen Märkten und Plätzen, Serpentinenstraßen, Gässchen und unregelmäßigen Häuserblocks.
Die Tulou-Lehmrundbauten in Fujian (China) sind mehrstöckige Wohnstätten aus dem 12. bis 20. Jahrhundert, die für Verteidigungszwecke um einen zentralen Innenhof errichtet wurden. Bis zu 800 Personen wohnten in diesen Rundbauten.
Die Kulturlandschaft Le Morne im Südwesten der Insel Mauritius ist ein Symbol für den Widerstand und Freiheitskampf der Sklaven, die vom afrikanischen Festland, von Madagaskar, Indien und Südostasien hierher verschifft wurden.
Die Tektonikarena Sardona in der Schweiz umfasst als zentrales Element die Glarner Hauptüberschiebung. Diese Überschiebung gilt als außergewöhnliches Naturphänomen, da hier alte Gesteine auf jungen liegen. Normalerweise ist es umgekehrt. Von der Unesco wurde das Phänomen als Naturerbe ausgezeichnet.
Das Biosphärenreservat Mariposa Monarca erstreckt sich auf einer Fläche von über 56.000 Hektar in den Bergwäldern 100 Kilometer nordwestlich von Mexiko City. In jedem Herbst finden sich Millionen Schmetterlinge aus weiten Teilen Nordamerikas in dem Naturreservat ein.
Die tropischen Lagunen Neukaledoniens (gehört zu Frankreich) sind eines der drei größten Riffsysteme der Welt mit einer großen Vielfalt intakter Ökosysteme. Eine große Bandbreite von Korallen-, Fisch- und Pflanzenarten besiedeln die Lagunen und Riffe, die jetzt zum Unesco-Naturerbe zählen.
Die vor der Südküste Islands gelegene Vulkaninsel Surtsey ist durch Vulkaneruptionen in den Jahren 1963 bis 1967 entstanden und ein Laboratorium für die Erforschung des natürlichen Besiedelungsprozesses durch Pflanzen und Tiere.
Der Sokotra-Archipel liegt im indischen Ozean nahe dem Golf von Aden und gehört zum Jemen. Er erstreckt sich auf 250 Kilometern, vier Inseln und zwei Felsinseln und gehört zu den artenreichsten Inselgebieten der Erde.
Der in der chinesischen Provinz Jiangxi gelegene Nationalpark Mount Sanqingshan wurde wegen seiner außergewöhnlichen Schönheit in die Welterbeliste aufgenommen. Viele der Felsspitzen und Granitformationen ähneln menschlichen und tierischen Silhouetten.
Die Fossilienstätte Joggins in der kanadischen Provinz Neuschottland gibt Zeugnis ab über die Erdgeschichte seit rund 350 Millionen Jahren. Sie gilt als eine der bedeutendsten Fundstellen für Fossilien aus dem Kohlezeitalter. Hier finden sich versteinerte Baumstämme, Reptilienfunde und die frühesten repräsentativen Funde von Amnioten (Nabeltiere).