Brauchtum erklärt Was passierte eigentlich an Christi Himmelfahrt?

Düsseldorf · Jedes Jahr an einem Donnerstag, genau 39 Tage nach Ostern, wird Christi Himmelfahrt begangen. Merken können sich das viele vor allem, weil es ein bundesweiter Feiertag - und zugleich Vatertag ist. Aber welches christliche Ereignis macht diesen Tag eigentlich so besonders? Wir klären auf.

 Christi Himmelfahrt ist ein bundesweiter Feiertag, der sowohl von der katholischen, als auch von der evangelischen Kirche zellebriert wird.

Christi Himmelfahrt ist ein bundesweiter Feiertag, der sowohl von der katholischen, als auch von der evangelischen Kirche zellebriert wird.

Foto: WELBURNSTUART / shutterstock.com

Gefeiert wird dieses Ereignis seit dem vierten Jahrhundert jedes Jahr genau 39 Tage nach Ostern - und somit immer an einem Donnerstag. Biblische Grundlage ist neben dem Markus- und Lukas-Evangelium das erste Kapitel der Apostelgeschichte im Neuen Testament. Hier heißt es, dass der vom Tode auferstandene Jesus Christus an diesem Tag vor den Augen seiner Jünger "aufgehoben" wurde und in einer Wolke verschwand.

Sowohl die katholische, als auch die evangelische Kirche feiern "Christi Himmelfahrt" deshalb als den Zeitpunkt, an dem Jesus nach seiner langen Reise auf der Erde, wieder in den Himmel zurückgekehrt ist, und seinen rechtmäßigen Platz an der Seite Gottes eingenommen hat. Der Himmel wird dabei allerdings nicht als Ort verstanden, sondern als die Wiedererlangung der Nähe zu Gott.

Brauchtum zu Christi Himmelfahrt

In manchen Kirchen ist es Brauch, an Christi Himmelfahrt symbolisch eine Jesusstatue zur Decke zu ziehen. Außerdem finden um den Feiertag auch viele Prozessionen durch Felder oder Weinberge statt, um eine gute Ernte zu erbitten. Allerdings wurde der christliche Brauch in manchen Gemeinden über die Jahre vernachlässigt, und der Tag endete häufig in Trinkgelagen.

Daraus entwickelten sich seit dem 19. Jahrhundert so genannte "Schinkentouren". Das waren Touren auf denen Veranstalter Ausflugsfahrten per Kutsche über das Land anboten. Frauen waren dabei nicht zugelassen. In den 1930er Jahren propagierten holländische Zigarrenfabrikanten und Metzger dann am Himmelfahrtstag den "Vatertag" als Gegenstück zum etablierten Muttertag.

Vater- oder auch Herrentag

Christi Himmelfahrt ist seitdem im Brauchtum auch als Vatertag bekannt. Dieser wird in Deutschland regional sehr unterschiedlich begangen. In vielen Teilen Ostdeutschlands werden Umzüge mit Bollerwagen unternommen. Dabei wird in der Regel viel Alkohol konsumiert.

Unser Special zum Vatertag:

(ham)
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