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Regelmäßige Investments mit jeweils kleineren Vermögensteilen Trotz Höchstständen jetzt noch in den Aktienmarkt einsteigen

Michael Huber vom Vermögensverwalter VZ VermögensZentrum rät dazu, mit ETFs einen Einstieg zu wagen. Die passiven Instrumente bieten gegenüber Direktinvestments für sehr vorsichtige oder unerfahrene Sparer einige Vorteile.

ETFs bilden für Anleger so etwas wie ein Sicherungsseil. Sie partizipieren an steigenden Kursen, ohne auf Einzeltitel zugreifen zu müssen.

ETFs bilden für Anleger so etwas wie ein Sicherungsseil. Sie partizipieren an steigenden Kursen, ohne auf Einzeltitel zugreifen zu müssen.

Foto: ArtmannWitte/thinkstock/VZ

Was soll ich machen? Diese Frage ist in Zeiten des historisch niedrigen Zinses beinahe schon existenziell geworden für Anleger. Rentenpapiere und klassische Spareinlagen erwirtschaften kaum noch sichtbare Renditen, die wenn überhaupt für den Inflationsausgleich ausreichen - sich an der Börse engagieren, das wollen aber gleichzeitig auch nur die wenigsten.

"Der Anteil der Aktionäre in Deutschland ist trotz des Anlagedrucks so niedrig wie kaum zu einem anderen Zeitpunkt", sagt Michael Huber, der für den Vermögensverwalter VZ VermögensZentrum die Niederlassungen in Düsseldorf und Frankfurt leitet. "Das hat mit einer grundsätzlichen Aktienscheu der Deutschen zu tun und wird aktuell noch durch den sehr hohen Dax verstärkt.

Wir hören immer wieder, dass Anleger den Einstieg scheuen, weil sie eine Kurskorrektur fürchten." Dieses Denken führe aber häufig dazu, dass nach jeder Korrektur auf die nächste Korrektur gewartet und dementsprechend nie in den Dax investiert werde. "Denn wenn der Index unten ist, wartet man lieber, bis er sich wieder erholt hat", beschreibt Michael Huber ein deutsches Anlage-Dilemma.

Sein Rat: keinen "großen" Einstieg machen, sondern regelmäßige Investments mit jeweils kleineren Vermögensteilen beziehungsweise einer festgesetzten monatlichen Summe. Und: "Es kann sich lohnen, mit ETFs zu beginnen." ETFs: Das sind börsennotierte Indexfonds, die den Wert eines Index' wie dem Dax abbilden und entsprechend an der Performance partizipieren.

Der Vorteil dieser stark wachsenden Produktgruppe ist neben niedrigen jährlichen Gebühren die Möglichkeit, an der Börse investiert zu sein, ohne auf Einzeltitel und die damit verbundenen Risiken wie Kursschwankungen aufgrund unvorhergesehener Geschäftsverläufe zugreifen zu müssen. "Auf diese Weise lässt sich über die Jahre hinweg Aktienkapital aufbauen - und das bei guter Liquidität und einer breiten Streuung", sagt Michael Huber.

Sein VZ VermögensZentrum setzt ETFs unter anderem in der individuellen Portfolio-Verwaltung ein und steuert die Anlagen aktiv. Das heißt: Die grundsätzlich passiven Indexfonds werden von den VZ-Beratern dynamisch an die jeweilige Situation angepasst - wie es eben auch mit Direktinvestments der Fall ist.

Michael Huber plädiert bei eher unerfahrenen Anlegern für einen marktbreiten Index wie den Stoxx Europe 600. Dieser repräsentiert 600 unterschiedlich stark kapitalisierte Unternehmen aus 18 europäischen Ländern; unter anderem finden sich Werte wie Actelion, Adidas, BP, Credit Suisse und viele andere bekannte Namen in dem Index.

"Wer damit erste und positive Erfahrungen gemacht hat, kann dann nach und nach auch ETFs anderer Märkte, etwa USA und Asien, beimischen." In bestimmten Nischen könnten natürlich auch aktiv gemanagte Aktienfonds Sinn ergeben. Dabei bestehe aber das Risiko, eine weniger gute Wahl zu treffen; man brauche schon einen gewissen Marktüberblick, um wirklich langfristig performance- und substanzstarke Aktienfonds auszuwählen.

Diese Gefahr sei bei ETFs nicht so groß, wenn Anleger unter anderem den Hinweis Hubers berücksichtigten und nur physisch replizierende Indexfonds einsetzten. "Diese bilden einen Index wirklich vollständig ab, während synthetische ETFs mit Tauschgeschäften operieren. Der Anleger weiß nicht immer, welcher Wert tatsächlich nach dem Tausch in seinem Korb liegt."

(RP)
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