ANZEIGE Standort Ein brummender Markt für erfolgreiche Wirtschaftskanzleien

Die Düsseldorfer Wirtschaftskanzleien sind sehr zufrieden mit ihrer Geschäftsentwicklung. Am Standort brummt vor allem das Gesellschafts- und das Transaktionsgeschäft, wie die Vertreter aus 34 führenden Sozietäten beim RP-Wirtschaftsforum "Wirtschaftskanzleien" berichteten. Doch sie weisen auch auf neue Herausforderungen hin, sehen die Märkte im Umbruch.

 Das Transaktionsgeschäft der Unternehmenskäufe und -verkäufe läuft derzeit besonders gut, berichteten die Anwälte aus Top-Kanzleien der Region beim RP-Wirtschaftsforum "Wirtschaftskanzleien" im Atelier des Malers und Fotokünstlers Stephan Kaluza. Auch mit der Entwicklung auf anderen Geschäftsfeldern sind die Juristen zufrieden.

Das Transaktionsgeschäft der Unternehmenskäufe und -verkäufe läuft derzeit besonders gut, berichteten die Anwälte aus Top-Kanzleien der Region beim RP-Wirtschaftsforum "Wirtschaftskanzleien" im Atelier des Malers und Fotokünstlers Stephan Kaluza. Auch mit der Entwicklung auf anderen Geschäftsfeldern sind die Juristen zufrieden.

Foto: Alois Müller

Das vergangene Jahr lief für die Kanzleien durchweg blendend, glaubt man den Statements der Anwälte. Und die Perspektiven erscheinen kaum weniger rosig - allen Krisen und Konjunktursorgen zum Trotz. Selbst Superlative sind beim RP-Wirtschaftsforum häufig zu hören: "tolles Jahr", "außerordentlich erfolgreich" oder "enormes Wachstum".

"Den Anwälten in Düsseldorf geht es gut", sagt zum Beispiel Dr. Norbert Bröcker (Hoffmann Liebs Fritsch & Partner). Der Markt sei stark, insbesondere in den klassischen Segmenten Corporate (Unternehmensrecht) und M&A (Unternehmenskäufe und -verkäufe). Das Finanz- und Kapitalmarktrecht sei dagegen gerade im Vergleich zu Frankfurt noch ausbaufähig.

"Der Markt ist fantastisch", zeigt sich Dr. Jörn-Christian Schulze (Arquis) begeistert. Das Geschäft im Mid-Cap Bereich, insbesondere M&A, laufe gut. "Trotz der Krise in Südeuropa hat sich der deutsche M&A-Markt gut gehalten. Wir rechnen damit auch für das erste und zweite Quartal 2016."

Die Marktstärke ist im gesamten Raum zu beobachten, wie Christof Gaudig von der Kölner Kanzlei Oppenhoff & Partner bestätigt. Sie legt ebenfalls einen Schwerpunkt auf Corporate und M&A, versteht sich als "nationale Corporate-Boutique" und verzeichnet hier ebenfalls Erfolge. Wer auf Spezialthemen setze, spüre die Marktstärke besonders, sagt Burkhard Niesert (Mütze Korsch). Die Ausstrahlung des Standortes sei sehr groß.

Die PricewaterhouseCoopers Legal AG Rechtsanwaltsgesellschaft berät am Standort Düsseldorf seit vielen Jahren in der Region ansässige Unternehmen in Energierechtfragen. Weitere Schwerpunkte sind die Coporpate/M&A-Beratung und das öffentliche Wirtschaftsrecht.

"Düsseldorf ist der perfekte Anwalts-Standort", betont Dr. Wolfgang Peters (Peters Rechtsanwälte). Er sieht aber die Märkte im Umbruch: "Vor allem mittelständische Mandanten schauen sich die Anwaltsleistungen genauer an." Die Kanzlei Orrick baue den Standort Düsseldorf wie auch den in München aus, sagt Dr. Kerstin Henrich (Orrick, Herrington & Sutcliffe). 2015 sei das erfolgreichste Jahr der Kanzleigeschichte gewesen.

Auch die Immobilienbranche boome und mit ihr die dazugehörenden anwaltlichen Dienstleistungen, fügt Dr. Lars Kölling (Rotthege Wassermann) hinzu. Da die Zinsen weiterhin niedrig notieren, spreche vieles dafür, dass sich der Boom fortsetze. Das Interesse ausländischer Investoren sei ungebrochen groß. Düsseldorf sei neben Frankfurt Standort Nummer eins für Immobilieninvestments.

 Die Experten diskutierten ausführlich über ihren Markt.

Die Experten diskutierten ausführlich über ihren Markt.

Foto: Alois Müller

Dr. Christoph Klose (RWP) bestätigt die Markteinschätzung: "Vom starken Markt profitieren Transaktionen und Projektentwicklungen." Letztere hätten den Vorteil für Anwälte, als Beratungsmandat längerfristig angelegt zu sein.

Als "rheinische Kanzlei, verwurzelt in der Stadt" charakterisiert Dr. Robert Orth die Sozietät Orth Kluth. Er weist darauf hin, dass sich die Wirtschaftskanzleien zunehmend mit den Rechtsabteilungen der Unternehmen zu messen haben. "Wir müssen bessere Leistungen bringen, um unsere Dienstleistung zu rechtfertigen."

Martin Hitzer sieht das genauso. Auch wenn die Sozietät Gleiss Lutz Hootz Hirsch wie andere Häuser auf das erfolgreichste Jahr des Standorts zurückblickt, verweist der Anwalt auf weitere Herausforderungen wie den Kostendruck durch Einkaufsabteilungen. Das bestätigt Dr. Ingo Strauss von Baker & McKenzie, fügt aber hinzu: "Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, wird honoriert." Bei Transaktionen in der Region werde gezielt gefragt, wie die Kanzlei in der Region verankert ist.

Mit den technologischen Veränderungen steigt der Bedarf nach profunder Rechtsberatung in Themen der Informations- und Kommunikationstechnologie, beobachtet Dr. Jan Byok. Davon profitiert die Kanzlei Bird & Bird, die im gewerblichen Rechtsschutz ebenfalls ein starkes Standbein hat.

Im Mittelstand sieht Dr. Nina Böttger (Austmann & Partner) derzeit im Transaktionsgeschäft Herausforderungen. Viele Unternehmer fragen sich bei der Zukunftsgestaltung derzeit, ob sie verkaufen oder das Unternehmen besser in einer Stiftung sichern sollten.

Mittelständler, die sich in den Ruhestand zurückziehen wollen, befinden sich aktuell in einem Dilemma, erklärt Ingrid Burghardt-Richter (FPS). "Sie wissen angesichts der niedrigen Zinsen nicht, wie sie einen möglichen Verkaufserlös anlegen sollen. Viele verkaufen daher nicht."

Für die Gesellschaft Deloitte Legal bleibe Düsseldorf ein Kernmarkt, stellt Klaus Heeke fest. Stark sei hier neben Corporate oder M&A auch das Energierecht. Herausfordernd sei aber das Thema Honorierung. Neben Energierecht laufen auch Themen wie betriebliche Altersvorsorge, Steuern, Family Offices und Nachfolgeplanung sowie der Bereich IT/P, Medien - zum Beispiel Computer/Games (in Frankfurt) - sehr gut, sagt Prof. Dr. Hans-Josef Vogel (Beiten Burkhardt).

Von der Region aus steuern neben den Konzernen auch viele Mittelständler ihre internationalen Geschäfte - derzeit bekanntlich sehr erfolgreich. "Wir begleiten sie auf die Märkte der Welt", berichtet Dr. Michael Johannes Schmidt (tradeo). Die Kanzlei betreut die Unternehmen in juristischen Fragen aber auch ganzheitlich als Projektmanager.

Düsseldorf sei mit Blick auf die asiatischen Märkte der mit Abstand wichtigste Hub in Deutschland, ergänzt Thomas Weimann (Herbert Smith Freehills). Unter anderem auch aus diesem Grund hat die Kanzlei ihre dritte deutsche Niederlassung vor kurzem am Rhein eröffnet. "Wir bündeln hier insbesondere unsere Kompetenzen für Länder wie Japan und China." Für den neuen Standort hat Herbert Smith Freehills große Pläne: Im Broadway Office hat die Sozietät 3000 Quadratmeter angemietet, um den Teamausbau auch räumlich zu gewährleisten.

Innerhalb der weltweit tätigen Kanzlei McDermott Will & Emery finde der Standort Düsseldorf zurzeit große Beachtung, er diene als Vorbild für den Ausbau anderer Standorte, sagt Dr. Jens Ortmanns. Düsseldorf verzeichne zunehmend organisches Wachstum.

Auf vielen juristischen Gebieten sei das Gewicht des Standortes indes eher zweitrangig, meint Dr. Peter Balzer (Sernetz Schäfer), etwa im regulatorischen Bereich. Hier stellen sich die juristischen Fragen deutschland- oder europaweit. Wachstum sei in dem Segment ebenfalls festzustellen: Die Regulierung nimmt zu, "Spezialisten sind gefragt".

Gute Geschäfte verzeichnet die Kanzlei White & Case auch in den Bereichen Prozessführung, Insolvenz und Finanzen, sagt Dr. Hermann Schmitt. Derzeit baue die Gesellschaft insbesondere die Standorte New York und London aus, verkleinere die anderen aber nicht.

Bei Allen & Overy ist Düsseldorf auch bei internationalen Transaktionen häufig das führende Büro, sagt Dr. Jan Schröder. Die Kompetenzen vom Rhein werden von anderen Standorten mitgenutzt.

"Das Strafrecht ist ein stark wachsender Markt", beobachtet Prof. Dr. Jürgen Wessing (Wessing & Partner). So hätten mehr Fälle in den USA weltweite Auswirkungen. Compliance-Themen werden ebenfalls immer wichtiger, da sei strafrechtliches Know-how gefragt.

"Wir haben unsere Marktwahrnehmung deutlich gesteigert", berichtet Dr. Markus Weber aus der Kanzlei Jones Day, die ebenfalls auf ein sehr erfolgreiches Jahr mit einer Reihe hochkarätiger Transaktionsmandate zurückblickt. "Wir wollen uns aber noch stärker am Standort selbst etablieren und weiter wachsen."

Auch die Sozietät Grooterhorst & Partner sieht sich weiterhin auf gutem Kurs: Dr. Johannes Grooterhorst verzeichnet eine "stetige Entwicklung". Mit Spezialisierungen auf Bereiche wie Gewerbeimmobilienrecht habe man sich einen exzellenten Ruf im Markt erarbeitet.

"Erhebliche Steigerungen bei der Nachfrage" registriert Hans-Christian Ackermann von der Kanzlei Luther. Treiber dieser Entwicklung sind neben dem vermehrten Beratungsbedarf im Gesellschaftsrecht und bei Transaktionen, - zunehmend mit Asienbezug -, das besonders starke Interesse an einer Beratung im Energiewirtschafts- und Umweltrecht sowie bei Kartellbußgeld- und Strafverfahren. Auch in einer starken Region wie Düsseldorf ist eine solche Entwicklung kein Selbstläufer: "Wir haben hier insbesondere durch den von uns ins Leben gerufenen Konzernrechtstag ein Forum für Vorstände, Aufsichtsräte, General Counsel und Wissenschaftler geschaffen, das sehr gut angenommen wird und die regionale Vernetzung fördert."

Den Erfolg der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek führt Dr. Andreas Urban auf die Grundausrichtung zurück: "Die Anwälte denken unternehmerisch, weil auch die Mandanten Unternehmer sind." Das spiegele sich in den Zahlen: 2015 stieg der Umsatz um 8,8 Prozent.

Dr. Maximilian A. Werkmüller (Lohr + Company), der ebenfalls ein sehr gutes Jahr 2015 verzeichnet, verweist auf die hohe Nachfrage bei komplexen Mandaten etwa im Family Office-Segment. Auch dort seien Dienstleistungen zum Beispiel im M&A-Geschäft gefragt.

Um 15 Prozent habe der Umsatz bei Hogan Lovells in Deutschland im vergangenen Jahr zugelegt, berichtet Dr. Thomas Dünchheim. Die Vernetzung der Standorte habe zugenommen, ebenso die grenzüberschreitenden Mandate, da die Unternehmen sich weiter globalisieren. Auf "das beste Jahr, das wir je hatten", blickt Maximilian Gröning zurück. KPMG Law profitiere von ihrem Netzwerk und der Internationalität Düsseldorfs.

In den Segmenten Corporate, M&A und Gesellschaftsrecht hat sich wie andere Häuser die Kanzlei Latham & Watkins in Düsseldorf stark positioniert; sie habe daher ebenfalls vom Boom profitiert, erklärt Rainer Wilke - auch von ihrer starken Verankerung in den USA.

Sehr zufrieden äußert sich auch Achim Kirchfeld (Linklaters) über die aktuelle Entwicklung. Große Mandate, etwa die Abspaltung der MaterialScience-Sparte Covestro von Bayer und die Aufspaltung von Eon, hätten entsprechend große Personalkapazitäten gebunden. Als herausfordernd für die Branche schätzt Kirchfeld die Folgen der Digitalisierung ein. Sie verändere auch die Beziehungen zu den Mandanten, biete aber bei richtiger Aufstellung auch enorme Chancen.

(RP)
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