Duisburg Rückhalt für "Pegida" schwindet

Duisburg · Ein Anhänger der Bandidos meldete die "Pegida"-Demo in Duisburg an.

Der Zuspruch innerhalb der Bevölkerung für die "Pegida"-Demonstrationen in NRW nimmt offenbar ab. Zur gestrigen Veranstaltung der islamkritischen Bewegung in Duisburg kamen nur rund 130 Anhänger. Vor zwei Wochen waren es noch mehr als 500. Auch in Düsseldorf halbierte sich die Teilnehmerzahl im Vergleich zur Vorwoche auf etwa 80. Die Organisatoren führten den Rückgang in beiden Städten auf das Wetter zurück.

Nachdem Sebastian Nobile als Vorsteher des Duisburger "Pegida"-Ablegers vor wenigen Tagen aus persönlichen Gründen zurückgetreten war, zeigte sich mit Marco C. (49) gestern Abend das neue Gesicht der Bewegung. C. gehört nach Recherchen unserer Zeitung dem Umfeld der Rockergruppe Bandidos an. Im Internet ist er auf mehreren Fotos mit Mitgliedern der Bandidos zu sehen. Auf einem trägt er auch eine Jacke mit dem Abzeichen des Rockerclubs. C. soll nicht nur dem Duisburger "Pegida"-Ableger vorstehen, sondern auch dem NRW-Führungskreis der Islamkritiker angehören. Bei seiner Ansprache betonte C. gestern Abend, dass er nicht rechtsradikal sei. "Bei uns ist jeder willkommen, ob Migrant oder nicht, das spielt keine Rolle", sagte er. Den Protestzug ließ er gestern Abend kurzzeitig demonstrativ stoppen, als er bemerkte, dass bekannte Neonazis aus Dortmund mitliefen. Dabei rief er: "Nazis raus." Dafür gab es von Teilen der "Pegida"-Anhänger heftige Widerworte.

Anders als noch vor zwei Wochen gab es in Duisburg diesmal keine Ausschreitungen. Nach Angaben der Polizei blieben die Gegendemonstranten weitestgehend friedlich. In Düsseldorf kamen rund 800 Gegendemonstranten.

(RP)
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