Voerde Anwohner besorgt über geplante Festhalle

Voerde · Widerstand gegen Neuansiedlung im Gewerbegebiet Grenzstraße. Furcht vor Lärm und mehr Verkehr.

 Anwohner befürchten, dass diese leer stehende Halle eines ehemaligen Autohauses im Voerder Gewerbegebiet Grenzstraße künftig als Festhalle für türkische Hochzeiten dienen könnte.

Anwohner befürchten, dass diese leer stehende Halle eines ehemaligen Autohauses im Voerder Gewerbegebiet Grenzstraße künftig als Festhalle für türkische Hochzeiten dienen könnte.

Foto: Gerd Hermann

Eine mögliche Neuansiedlung im Gewerbegebiet Grenzstraße stößt auf Widerstand: Mit Sorge sehen Anwohner der Straße Kleiner Kiwitt, dem Plan entgegen, eine dort leer stehende Autohaushalle künftig als Veranstaltungssaal für türkische Hochzeiten zu nutzen. Angesichts der großen Gästezahl, die erfahrungsgemäß zu solchen Feiern zu erwarten ist, fürchten sie eine zusätzliche Lärmbelästigung und ein "riesen Verkehrs- und Parkplatzproblem", wie Nina Weber vom Bauunternehmen Van Staa und Weber erklärt. Aus ihrer Sicht gehört ein solches Vorhaben "ganz klar in ein Industriegebiet".

Die Stadt bewirbt das Gewerbegebiet Grenzstraße auf ihrer Homepage mit dem Slogan "Bauen und Wohnen". An diesem Punkt stellt sich für Nina Weber die Frage, ob "die Vereinbarkeit von Gewerbeansiedlung und Wohnen hier noch Sinn macht. Das Wohnen beinhaltet unstrittig auch den Anspruch auf Erholung", argumentiert sie. Und die sieht Nina Weber wie auch andere Anwohner durch einen Veranstaltungssaal in der vorgesehenen Form gefährdet.

Ihre Sorgen und Bedenken haben mehrere Anwohner vor einer Woche bei der Stadt vorgetragen - zuletzt legte Nina Weber gemeinsam mit ihrem Vater Bürgermeister Dirk Haarmann Mitte dieser Woche ihre Vorbehalte dar. Das Gespräch ließ sie am Ende "sehr ernüchtert" zurück, wie sie nachher resümierte. Nun überlegt sie, sich juristisch beraten zu lassen. Noch hat die Stadt das Vorhaben nicht genehmigt. Die Verwaltung, der dazu ein entsprechender Bauantrag vorliegt, ist laut Dezernent Wilfried Limke gerade dabei, das Vorhaben auf seine "Tragfähigkeit" zu prüfen. Der Antragsteller ist aufgefordert, weitere Unterlagen zur Klärung nachzureichen. Teil des Antrags ist etwa ein Gutachten, das verdeutlichen muss, welche Lärmauswirkungen die Nutzung hat. Auch seien die Betriebszeiten in dem Betreiberkonzept von Bedeutung. Angedacht ist die Hallennutzung an den Wochenenden (Freitag, Samstag, Sonntag), auch an Feiertagen sollen dort Hochzeiten gefeiert werden können. Gerichte haben sich mit der Frage beschäftigt, wie Veranstaltungshallen dieser Art zu bewerten sind - als Gewerbebetrieb oder als Vergnügungsstätte. Dazu gebe es unterschiedliche Urteile, so Limke. Die Verwaltung geht nach den ihr bisher vorliegenden Unterlagen davon aus, dass das Vorhaben als Gewerbebetrieb einzustufen ist. Ab "22 Uhr muss da Ruhe sein". Die Stadt werde darauf achten, dass die Rahmenbedingungen, die auch für die anderen Gewerbebetriebe gälten, eingehalten würden. Das Wohnen solle "nicht in einem unzulässigen Maße" gestört werden. Auch die erforderlichen Stellplätze müssen nachgewiesen werden. Zweifel seitens der Anwohner, dass sich wirklich an die Vorschriften gehalten wird, entgegnet Limke, dass die Stadt nicht bei jedem Bauantrag unterstellen könne, dass die Antragsteller am Ende etwas anderes tun, als sie vorgestellt haben. Für den Fall, dass eine missbräuchliche Nutzung stattfindet, was er nicht unterstelle, werde die Stadt dagegen vorgehen, erklärt der Dezernent. Nina Weber hat sich inzwischen an politische Vertreter mit der Bitte um Hilfe gewandt.

(RP)
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