Dinslaken Arbeitslosigkeit ist leicht gestiegen

Dinslaken · Ende Januar lag die Quote in Dinslaken, Voerde und Hünxe bei 7,0 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit ist im Januar im Vergleich zum Vormonat kreisweit leicht gestiegen. Im Bereich Dinslaken, Voerde, Hünxe waren 4385 (4171) Menschen arbeitslos, die Quote lag bei 7,0 (6,7) Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 7,6 Prozent (4700 Arbeitslose).

"Der Anstieg ist überwiegend witterungsbedingt und wird sich im Februar nicht verändern", verwies Hans-Peter Greifenhofer, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit in Dinslaken, auf die Wintermonate. Ab März rechne er wieder mit einer Besserung. Der Bestand an gemeldeten Stellen betrug zum Monatsende 819, das sind zwar 44 weniger als im Dezember, aber Greifenhofer bewertete den Zugang zum Monatsanfang mit 136 als durchaus positiv. Zudem kämen jetzt vermehrt junge Leute nach ihrer zweieinhalbjährigen Ausbildung auf den Arbeitsmarkt: "Das sind qualifizierte Fachleute."

Zum Thema "Weiterbildungsförderung" bekam die Geschäftsstelle gestern Besuch. Marc Thorbrügge (32) berichtete über seine Umschulung zum Altenpfleger. Nach dem Abitur machte der Schwelmer eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann, später zum Versicherungsfachmann. Doch die Arbeit gefiel ihm nicht, "zwei Jahre war ich Dachdecker auf dem Bau", erzählt er. Der Liebe wegen zog Thorbrügge vor drei Jahren an den Niederrhein, meldete sich arbeitslos. Nach einem psychologischen Test in Wesel "mit Empfehlung" wurde er bei der Arbeitsagentur in Dinslaken vorstellig. "Im Flur lag ein Flyer 'Altenpfleger'", erinnert sich Thorbrügge. "Du kannst doch gut mit Menschen, geh' doch ins Krankenhaus", habe er sich gedacht. Zwei "harte Praktika" im Wilhelm-Lantermann-Haus und im Sankt-Vinzenz-Hospital folgten. Jetzt ist er im dritten Ausbildungsjahr, die praktische Prüfung war bereits erfolgreich, die Theorie fehlt noch.

Ab 1. April wird Marc Thorbrügge bei "Hand in Hand" in Dinslaken im ambulanten Pflegedienst tätig sein und wieder zu den "Normalverdienern" gehören. In der Umschulung habe er sehr positive Erfahrungen gemacht: "Man bekommt viel zurück, dafür bin ich dankbar", sagt er.

Aber es gebe auch "Hemmschwellen, so ein Angebot der Hilfestellung anzunehmen", weiß Hans-Peter Greifenhofer aus Erfahrung. Das Beispiel aber zeige, "dass man es schaffen kann". Für die unterschiedlichsten Zielberufe gebe es auch Vorbereitungskurse, "die mögliche Wissenslücken schließen", betont der Geschäftsstellenleiter.

(RP)
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