Voerde Kämmerer-Stelle schnell wieder besetzen

Voerde · Voerder CDU-Ratsfraktion war in Klausur. Bevorstehender Weggang der Beigeordneten Simone Kaspar war ein Thema. Vorsitzender Ingo Hülser: "Bäderbeschluss" überdenken, Wohnraum für junge Familien fördern.

Die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Voerde hatte sich am Wochenende zu einer Klausurtagung nach Rees zurückgezogen. "Es war keine reine Haushaltsklausur", berichtet der Fraktionsvorsitzende Ingo Hülser. "Wir haben uns auch über eine grundsätzliche Ausrichtung der Fraktionsarbeit für die kommenden zwei Jahre unterhalten, dann sind Wahlen, und natürlich waren die baldigen personellen Veränderungen in der Verwaltungsspitze ein Thema, das breiten Raum eingenommen hat."

Kämmerin Simone Kaspar wird Voerde verlassen und wendet sich anderen Aufgaben zu, und auch der Erste Beigeordnete Wilfried Limke wird wohl im kommenden Jahr seine Tätigkeit in Voerde beenden. "Wir sind uns bewusst, dass die Stelle des Kämmerers nicht lange unbesetzt bleiben sollte, gleichwohl dürfen wir bei der Suche nach einer Kaspar-Nachfolge nicht in Hektik verfallen", sagt Hülser. Wichtig sei, dass die Verwaltung handlungsfähig bleibt. Die CDU-Fraktion müsse in sämtliche Prozesse einbezogen werden und wolle am Ende des Erneuerungsprozesses auch wieder mit einem Beigeordneten beziehungsweise Dezernenten dastehen, der die Fraktion in ihren Sitzungen regelmäßig unterrichtet und berät.

Kontrovers sei die Bäderfrage diskutiert worden, so Hülser. "Was brauchen wir in Voerde und was können wir uns leisten. Letztlich haben wir den Konsens erreicht, dass dringender Handlungsbedarf besteht, bei dem die finanziellen und städtebaulichen Zwänge nicht aus dem Auge gelassen werden dürften. Die Verwaltung soll aufgefordert werden, die Möglichkeiten einer Finanzierung aufzuzeigen. Natürlich sind wir auch schon etwas konkreter geworden", sagt Hülser. Die Bestandssanierung der Sporthalle am Gymnasium habe viele Probleme verursacht, deshalb halte die CDU-Fraktion nicht mehr am "Bäderbeschluss" aus 2013 fest, um gleich gelagerte Schwierigkeiten zu verhindern. Im Ergebnis bedeute das, dass die Standortfrage und Ausführung des Hallenbades neu abgestimmt werden müssten - möglichst ohne neue Gutachten.

Schon im vergangenen Jahr habe die CDU-Fraktion in der Verwaltung nachgefragt, ob eine Analyse der Arbeitsabläufe im Rathaus und danach eine Prozessoptimierung durchgeführt wurden. "Nach unseren Erkenntnissen ist das bislang nicht geschehen", klagt der Fraktionschef. Die Voerder CDU werde die Entwicklung der Personalkosten deshalb weiter beobachten und begrüße, dass ihre Idee der Schließung des Rathauses zwischen den Jahren ein Erfolg gewesen sei. Nachdem die Stelle des Fachbereichsleiters für Steuerung und Verwaltungsmanagement wieder besetzt ist, müsse an weiteren Stellschrauben gedreht werden.

"Hoch erfreut sind wir über die Pläne der Landesregierung, den Bau von privat genutztem Wohneigentum für junge Familien zu fördern", sagt Hülser mit dem Blick nach Düsseldorf. "Diesen Weg werden wir konsequent mitgehen und fordern die anderen Fraktionen auf, uns dabei zu unterstützen." Voerde liege bei Altersdurchschnitt der Bevölkerung und Sozialkosten deutlich über anderen, vergleichbarer Städten. "Die Pläne der Düsseldorfer NRW-Koalition können uns helfen dagegen zu steuern."

Ferner werden die Voerder Christdemokraten die guten Beziehungen zu den Abgeordneten Charlotte Quik im Landtag und zu Sabine Weiss im Bundestag nutzen. "Unsere Abgeordnete in Berlin setzt sich seit vielen Jahren mit großem Engagement für die Bürger ein, die entlang der geplanten Betuwe-Linie leben", lobt Hülser, "aber da gibt es auch noch viel zu tun." Und dass der Landesentwicklungsplan der rot-grünen Vorgängerregierung nun von der NRW-Koalition überarbeitet werde, könne Einfluss auf das Möllener Kraftwerksgelände haben.

(RP)
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