Dinslaken Müll: Vier-Personen-Haushalt zahlt 25 Euro mehr

Dinslaken · Verwaltung legt neue Gebührensatzung vor. In einigen Fällen führt sie zu deutlichen Einsparungen, oft wird's teurer.

 Nach Einführung der Biotonne rechnet die Stadt mit einer Reduzierung der Restmüll-Menge.

Nach Einführung der Biotonne rechnet die Stadt mit einer Reduzierung der Restmüll-Menge.

Foto: Heinz Kunkel

Seit Wochen werden die Tonnen fleißig ausgetauscht. Wer wollte, hat eine Biotonne dazubekommen. Doch die Gebührensatzung hatte auf sich warten lassen. Nun liegen die Zahlen vor, und sie zeigen, dass für den einen oder anderen die Müllabfuhr teurer wird. Es gibt freilich auch Beispiele, wo's erheblich preisgünstiger wird. Als erstes Gremium beschäftigt sich der Betriebsausschuss am 1. Dezember mit der neuen Gebührensatzung, der Rat entscheidet am 16. Dezember.

Was wirkt sich auf die Gebühren aus? Da ist zum einen die Anzahl der Personen, die auf einem Grundstück leben. Bislang wurde das Restmüllvolumen pro Haushalt berechnet. Und hier kann es für mache deutlich billiger worden. Beispiel: In einem Mietshaus gibt es fünf Wohnungen. Nach Haushaltsmaßstab musste für dieses Haus eine 240-Liter-Tonne vorgehalten werden und die musste zwingend wöchentlich abgefahren werden. Abfallgebühren in 2014: 1044,40 Euro. Nun wohnen in den fünf Wohnungen des Hauses insgesamt nur 6 Personen. Nach Einführung des Personenmaßstabs reicht es jetzt, wenn die Tonne nur 14-tägig abgeholt wird. Die jährlichen Kosten dafür in 2015: 597,01 Euro.

Einfluss auf die neuen Gebühren hat auch die Einführung der Biotonne. Die macht die Müllabfuhr für etliche Bürger teurer. Warum? Laut Stadtverwaltung reduziert sich durch die Einführung der Biotonne die wöchentliche Restmüll-Menge um rund 400 000 Liter. "Insgesamt sind die zu deckenden Kosten für die Müllentsorgung zwar geringer geworden, aber da die Literzahlen, auf die sich die Kosten verteilen, gesunken sind, wird sich die Gebühr letztendlich pro Liter erhöhen", heißt es in der Vorlage. Und deshalb steige der Literpreis von bislang 4,34 Euro auf 4,98 Euro.

Für das klassische Grundstück mit vier Personen bei vorheriger Nutzung einer 80-Liter-Restmülltonne mit 14-täglicher Abfuhr steigen die jährlichen Kosten um 25 Euro. Die Gebühr beträgt ab Januar 199 Euro. Wird künftig eine 80-Liter-Biotonne genutzt und somit das Restmüllvolumen auf 60 Liter reduziert, fällt eine Jahresgebühr von 179,25 Euro an. Bei dieser Variante entstehen lediglich Mehrkosten in Höhe von fünf Euro pro Jahr.

Die Grundlage für die nun vorgelegte Gebührenberechnung sind die Ergebnisse der Bürgerabfrage. Ob die Selbsteinschätzung der Bürger jedoch zutreffend ist (Reduzierung auf das Mindestvolumen) und welche Änderungen sich daraus für die Müllmenge 2015 ergeben, bleibe abzuwarten. Die Stadt hatte bekanntlich angekündigt, Kontrollen durchzuführen. Wo festgestellt wird, dass die Mülltonnen nicht ausreichen, wird der Din-Service weitere Gefäße hinstellen.

Die Biotonne kostet pro Jahr bei einer 14-tägigen Entleerung je 80-Liter-Gefäß 30 Euro, je 120-Liter-Tonne 45 Euro und je 240-Liter-Gefäß sind 90 Euro zu bezahlen.

Für eine 60-Liter Restmülltonne, die alle 14 Tage entleert wird, liegt die jährliche Gebühr bei 149,25 Euro (bisher nicht angeboten). Für ein 80-Liter-Gefäß sind 199 Euro (bisher: 174,07 Euro) zu bezahlen. Die 120-Liter-Tonne kostet 298,51 Euro (vorher 261,10 Euro), das 240-Liter-Gefäß 597,01 Euro bei ebenfalls 14-tägiger Leerung (vorher 522,20 Euro) und ein Container mit 1100 Liter 2736,31 Euro (2393,42 Euro).

(RP)
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