Lesung im Gymnasium Voerde Nach Abbruch im Mai: Harry Rowohlt macht's noch mal

Dinslaken · Am 27. Juni, Beginn 20 Uhr, wird die wegen technischer Mängel abgebrochene Lesung von Harry Rowohlt in Voerde neu aufgelegt. Auch der Ort wird verlegt: Die neue Lesung findet im Gymnasium Voerde statt.

 Weil die Technik nicht mitspielte, brach Harry Rowohlt seine Lesung zuletzt ab.

Weil die Technik nicht mitspielte, brach Harry Rowohlt seine Lesung zuletzt ab.

Foto: Martin Büttner

Die Lesungen von Harry Rowohlt sind ja auch deshalb so legendär, weil sie so schön lang sind. Drei Stunden? Kein Problem! Als der Schriftsteller-Übersetzer-Schauspieler-Rezitator-Erzähler am 15. Mai in der Schützenhalle in Friedrichsfeld auftrat, kam er jedoch über einen Kurzauftritt nicht hinaus. Er brach ab, weil die Akustik zu schlecht war — es bestanden technische Probleme mit dem Mikrofon. Zuschauer riefen "lauter" oder verließen gar die Halle. Am Donnerstag, 27. Juni, ab 20 Uhr, nehmen Rowohlt und der Verein "r(h)ein-kultur-welt" als Veranstalter einen zweiten Anlauf.

Der Verein hofft, dass alle Teilnehmer der ersten Veranstaltung zum Ersatztermin kommen können. Falls dies nicht möglich sein sollte: Karten können bis 26. Juni an den Vorverkaufsstellen zurückgeben werden. Dort können auch neue Karten gekauft werden.

Harry Rowohlt ist ein sprachliches Natur-Ereignis, mit dem man Stunden, ja Tage verbringen kann, ohne müde zu werden. Wenn er vorliest — aber er liest ja eigentlich gar nicht vor, er spielt, schauspielert, lebt die Figuren — erinnert nichts an sterile Vortragstechnik. Rowohlt erweckt seine Figuren ganz einfach durch Sprache zum Leben.

Es sind sprachbrillante Feuerwerke aus Kolumnen, Briefen, Vierzeilern, Kommentaren, Übersetzungen, Exkursen, Anekdoten und Dialogen mit dem Publikum. Einfach genial, wie Rowohlt die Themen der Zeit — relevante und entlegene — durch sein Subuniversum schleust, wo sie hinten meist schräger, relevanter und von neuen Themenkumpeln umstellt herauskommen.

Harry Rowohlt, Sohn des Verlegers Ernst Rowohlt, lebt in Hamburg als Übersetzer, Rezitator, "Zeit"-Kolumnist und Gelegenheits-Schauspieler in der "Lindenstraße". Er hat weit über 100 Bücher aus dem Englischen ins Deutsche übertragen, darunter A. A. Milnes "Pu der Bär", Frank McCourts Bestseller "Die Asche meiner Mutter", Shel Silversteins "Raufgefallen" und Roger Boylans "Killoyle". 2001 wurde ihm der "Göttinger Elch" verliehen, 1999 der "Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung", 1997 der "Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau" und 1996 wurde er zum "Ambassador of Irish Whiskey" ernannt. 2003 hat er die Platin-Schallplatte für 250 000 verkaufte "Pu der Bär"-CDs bekommen und 2004 hat ihm der WDR den deutschen Hörbuchpreis für "Flan O'Brien, Auf Schwimmen-zwei-Vögel" verliehen. Schließlich hat er 2011 den Ehrenpreis des "Prix Pantheon" verliehen bekommen.

Eintrittskarten: Preis 14 Euro (Schüler/Studenten drei Euro); Buchhandlungen Korn am Dinslakener Altmarkt (Telefon 02064 58310) und in der Weseler Brückstraße 13 (0281 21876), Schreibwaren Groos in Voerde, Friedrichsfelder Straße 20 (02855 81958), Buch & Präsent in Friedrichsfeld (0281 41409), Preußen-Museum in Wesel (0281 33996-320). Eventuelle Restkarten an der Abendkasse.

(RP/rl/sgo)
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