Dinslaken Unabhängige kämpfen für die Stadthalle

Dinslaken · Die Unabhängige Bürgervertretung (UBV) übt heftige Kritik an der Schließung von Stadthalle und Tiefgarage. Sie tut dies nach einem Gespräch mit dem Baudezernenten und dem Studium des TÜV-Gutachtens, das die Verwaltung zum Anlass ihrer Entscheidung genommen hatte. Dabei, so UBV-Fraktionschef Heinz Brücker in einer Presseerklärung, habe sich herausgestellt, dass die neuerlich monierten Mängel nahezu identisch mit den schon vor Jahren festgestellten Prüfergebnissen waren. Dies sei auch vom zuständigen Dezernenten, Dr. Thomas Palotz, nicht bestritten worden. Die Schließung von Stadthalle und Tiefgarage wären also schon zum damaligen Zeitpunkt nötig gewesen. Trotzdem sei der Betrieb weitergegangen.

"Die mündlich gegebene Begründung von Dr. Palotz, das jetzige Vorgehen der Verwaltung beruhe in erster Linie auf finanziellen Erwägungen, da die laufenden Kosten für eine übergangsweise Weiterführung der Baulichkeiten außer Verhältnis stünden, steht in krassem Widerspruch zu den bisherigen Aussagen der Verwaltung", so Brücker. "Bei ihrer Entscheidung hat die Verwaltung offensichtlich übersehen, welche Konsequenzen die Schließung insbesondere der Stadthalle für Stadt und Bürger hat. Nicht nur für 2016 gebuchte Veranstaltungen müssten verlegt oder abgesagt werden, sondern es müssten auch Ersatzspielstätten geschaffen und Schadenersatzansprüche gebuchter Veranstaltungen abgewendet werden." Dass in diesem Zusammenhang auch eine Verlegung von Veranstaltungen in die Zentralwerkstatt nach Lohberg angedacht werde, lasse nur den Schluss zu, dass Fakten geschaffen werden sollten und die gute Stube Dinslakens dem Abriss geweiht sei. Dies wäre ein Todesstoß für die Altstadt, deren Gewerbetreibenden und Bürger. Die UBV wende sich daher mit Entschiedenheit gegen die Entscheidung der Verwaltung und werde alles in ihren Kräften stehende tun, Stadthalle und Tiefgarage zu erhalten, die notwendigen Sanierung baldmöglichst durchzuführen und den Stadtmittelpunkt zu retten.

Dinslakens Baudezernent weist Brückers Behauptung, dass es bei der Schließung der Halle zum Ende des Jahres um finanzielle Überlegungen gehe, entschieden zurück. "Das ist eine bewusste Fehlinterpretation", sagte Palotz im Gespräch mit der Rheinischen Post. Die Schließung geschehe aus rein sicherheitstechnischen Erwägungen. "Wenn es uns um die Finanzen ginge, dann hätten wir die Halle doch schon lange dicht gemacht und nicht noch viel Geld investiert, um den Betrieb so lange wie möglich aufrecht zu erhalten", erklärte der Baudezernent.

(jöw)
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