Haan In Haan fehlen zurzeit 75 Kita-Plätze

Haan · Bis zum Neubau am Erikaweg sollen Provisorien eingerichtet werden. Jugendamt prüft Möglichkeiten.

Not macht erfinderisch. Für das neue Kindergartenjahr 2018/19 fehlen im Stadtgebiet 75 Betreuungsplätze. 42 für Kleinkinder unter, 33 für Kinder über drei Jahren. Und bis der viergruppige Neubau am Erikaweg - vielleicht - in zwei Jahren in Betrieb gehen kann, ist die Stadt gehalten, alternative Möglichkeiten zu finden. Die Fraktionen im Hauptausschuss waren einig, dass eine Überbelegung bestehender Gruppen aus Dauer pädagogisch nicht hinzunehmen ist. Gleichwohl sollen in der Kita Zwergenland an der Robert-Koch-Straße sechs Mädchen und Jungen mehr aufgenommen und wo möglich eine zusätzliche Gruppe eingerichtet werden.

Meike Lukat (WLH) regte an, vielleicht in der Grundschule Bollenberg, die künftig auf Zweizügigkeit beschränkt ist, provisorische Kitaräume einzurichten. Marion Klaus (SPD) erneuerte den Vorschlag, an der Kurzen Straße, wo die evangelische Kita (48 Kinder in zwei Gruppen mit eigentlich nur 43 Plätzen) in Container ausgelagert werden muss, gleich Räume für eine dritte Gruppe aufzustellen. Einmütig beschloss der HFA (bei Enthaltung der FDP), nach Alternativen Ausschau zu halten und auch personelle Auswirkungen konkreter zu fassen.

Jugendhilfeausschuss-Vorsitzender Jochen Sack (GAL) stellte fest, dass das Fehlen von 75 Plätzen schon seit 2016 bekannt sei. 2017 aber habe es Stillstand gegeben. Die Option, durch Erweiterung der Awo-Kita Käthe-Kollwitz-Straße schon zum Sommer etwas Linderung zu erreichen, sei mit Blick auf eine Kita am Erikaweg nicht gezogen worden. Die Folge: "Einige Eltern und ihre Wünsche werden auf die lange Bank geschoben. Die Kita Erikaweg ist keine Antwort auf das Problem!" Es gelte, intensiv nach Zwischenlösungen zu suchen, forderte Sack. Die Idee mit der Grundschule Bollenberg führe nicht zum Ziel, weil keine Räume übrig seien.

Einstimmig brachte der Ausschuss die Ausschreibung für den Neubau der Kita am Erikaweg auf den Weg. Im Juni 2017 hatte die Politik sich auf den Standort verständigt und beschlossen, dass die Stadt die Trägerschaft der neuen Einrichtung übernehmen soll. Das Gebäudemanagement hat die Planung ausschreibungsreif bearbeitet. Bisher werden die Baukosten auf 3,3 Millionen Euro geschätzt.

(-dts)
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