Haan Teichkamp: Neue Pläne nach 15 Jahren

Haan · Schon 2002 beschloss der Stadtrat den Oberhaaner Bebauungsplan. Er wurde mangels öffentlicher Bekanntmachung aber nie rechtskräftig. Die Neuauflage entspricht weitgehend dem alten Vorhaben.

Zwischen Wibbelrather Weg im Norden, der Straße Am Teichkamp im Osten, der alten Straßenbahntrasse im Süden und landwirtschaftlichen Flächen im Westen will ein Investor Einzel- und Doppelhäuser errichten, es soll aber auch Angebote im "preisgedämpften Wohnungsbau" geben. 24 Wohneinheiten sollen entstehen. Der Stadtrat hat dem dafür nötigen Bebauungsplan "Am Teichkamp" (Nr. 149) zugestimmt und beschlossen, den Planentwurf demnächst öffentlich auszulegen. Der Beschluss zur Planung aus dem Jahr 2002 wurde aufgehoben.

Bei der Planung gibt es eine Besonderheit: Sie greift zurück auf einen Bebauungsplan, der bereits 2002 beschlossen wurde. Weil dieser Beschluss allerdings nie öffentlich bekanntgemacht wurde, gilt der Plan als nicht rechtskräftig. Als im vorigen Sommer ein Investor die alten Unterlagen in die Tat umsetzen wollte, holte die Stadt erst einmal juristischen Rat ein. Die Frage war, ob eine nachträgliche Bekanntmachung Grundlage für eine Genehmigung sein könne. Kann sie nicht. Denn in den letzten 15 Jahren ist das Baugesetzbuch mehrfach verändert worden und es gibt neue Umweltvorgaben. Drum wurde dem Investor aufgegeben, die Planung den neuen Richtlinien anzupassen.

Der Stadtrat stimmte dem Vorhaben mit breiter Mehrheit zu. Nur die Wählergemeinschaft Lebenswertes Haan (WLH) und die Grün-Alternative Liste (GAL) votierten dagegen. Meike Lukat (WLH) wies auf Folgekosten für die Infrastruktur (unter anderem bei Kindergärten und Schulen) hin und kritisierte, dass "auf der grünen Wiese hochwertige Einfamilien- und Doppelhäuser" errichtet werden sollten. Andreas Rehm (GAL) erklärte, seine Fraktion habe "grundsätzlich nichts dagegen, junge Familien nach Haan zu holen". Das Oberhaaner Baugelände aber sei Außenbereich. "Den wollen wir nicht bebauen." Hinzu komme, dass die Stadt Haan im Grunde Bauland für das unmittelbar benachbarte Wuppertal erschließe.

Das neue Baugebiet soll die "bauliche Atmosphäre" des Umfeldes aufnehmen. Ziel der Planer ist es, "ein hochwertiges und stark begrüntes Wohngebiet" zu schaffen. Das Areal ist gut zwei Hektar groß. 11.900 der 20.152 Quadratmeter gelten als Bauflächen. Für die Stichstraße, die das Gebiet erschließen soll weist der Bebauungsplan-Entwurf 1736 Quadratmeter Fläche aus. Der Bauträger muss alle Planungs- und Erschließungskosten tragen und auch einen Ausgleich für den aus dem Gebiet entstehenden Kita-Anspruch zahlen, was vor dem Baustart vertraglich geregelt wird.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort