Haan Wahl - diese Themen beschäftigen Haan

Haan · Eine attraktive Innenstadt, die Ansiedlung von Gewerbe und die Unterbringung von Flüchtlingen prägen die Debatten.

 Blick auf den Neuer Markt in Haan. Für die Innenstadt soll ein integriertes Handlungskonzept erstellt werden. Erste Gespräche dazu laufen im Mai. Später dürfen sich auch die Bürger beteiligen.

Blick auf den Neuer Markt in Haan. Für die Innenstadt soll ein integriertes Handlungskonzept erstellt werden. Erste Gespräche dazu laufen im Mai. Später dürfen sich auch die Bürger beteiligen.

Foto: Hans Blossey

Der Stadtrat in Haan tagt am Dienstag, 6. Mai, zum letzten Mal vor der Kommunalwahl. Die vergangene Sitzung am 26. März dauerte sieben Stunden - ein Rekordwert, der am 6. Mai wohl nicht mehr getoppt wird. Doch die Dauer der vergangenen Sitzung weist darauf hin, dass im Haaner Politgeschäft zuletzt manches nicht mehr rund lief.

Denn der Rat verfügt eigentlich über acht äußerst relevante, weil entscheidungsvorbereitende Ausschüsse. Hinzu kommen der beratende Seniorenbeirat, zwei Arbeitskreise, zwei Wahlausschüsse und der Rechnungsprüfungsausschuss. Es gibt also Gremien genug, in denen politische Entscheidungen unter Zuhilfenahme sachkundiger Bürger diskutiert und vorbereitet werden können.

Doch immer häufiger blieben richtungsweisende Entschlüsse aus, wurden sie in den nächsthöheren Ausschuss oder in den Rat verwiesen oder dort sogar wieder gekippt. Darin liegt eine Gefahr: Die politischen Ausschüsse stellen so ihre eigene Arbeit infrage. Es bleibt zu hoffen, dass dies nur dem ausufernde Debatten erzeugenden Wahlkampf geschuldet war.

Dabei gibt es genügend brennende Fragen, für die umgehend eine Antwort gefunden werden muss.

Stadtentwicklung Allen voran die Entwicklung der Innenstadt, für die bereits Konzepte gefunden und wieder auf Eis gelegt wurden, so zum Beispiel für das Windhövel-Center und die Rathauskurve. Nun soll ein integriertes Konzept für die City erstellt werden, zu dem auch die Bürger gefragt sind. Nach Angaben des Technischen Beigeordneten Engin Alparslan im vergangenen Planungs- und Umweltausschuss sei die Stadt mit ihren Vorbereitungen "genau im Zeitplan". Erste Expertengespräche sollen im Mai stattfinden. Arbeitskreise werden gebildet, externe Gutachter hinzugezogen. Wie mit den Ergebnissen umzugehen ist, wird schon der neue Rat zu entscheiden haben.

Schulen Nach jahrelangem Investitionsstau steht das Gymnasium Adlerstraße vor dem Neubau. Doch Debatten am Rande dieser Entscheidung weisen darauf hin, dass Haan vor einer Grundsatzdiskussion zum Thema Schulen steht. Soll es beim dreigliedrigen System mit Haupt-, Realschule und Gymnasium bleiben? Oder soll für Sekundar- und/oder Gesamtschule der Weg geebnet werden? Wähler sollten diese Debatte aufmerksam verfolgen, denn die Ziele der Parteien unterscheiden sich klar voneinander. Hier kann der Wähler mit seinem Kreuz am 25. Mai wirklich Weichen stellen.

Gewerbe "Zu verkaufen" - "zu vermieten" - wer im Industriepark Ost die Landstraße entlang fährt, sieht Lücken im Gebiss: Viele Gewerbeimmobilien stehen dort leer und suchen neue Nutzer. Das ist die Krux etlicher Gewerbegebiete: Gebäude und Werkhallen werden älter und sind nicht auf die Erfordernisse moderner Produktionsprozesse zugeschnitten. Unternehmen mit Umzugs- oder Expansionsabsichten bauen häufig lieber komplett neu, als eine Bestandsimmobilie umrüsten zu lassen. Um weiteres Gewerbe nach Haan zu locken und bestehenden Betrieben die Möglichkeit zur Erweiterung zu geben, soll nun auch der zweite Bauabschnitt des Technologieparks erschlossen werden. Dazu muss die Stadt Haan, die sich bereits im Haushaltssicherungskonzept befindet, Grundstücke ankaufen. Zugleich aber soll einem Ratsbeschluss zufolge die Gewerbesteuer angehoben werden. Das "Wunder von Monheim" - in Haan ist es nicht zu erwarten.

Flüchtlinge Die Stadt Haan muss eine wachsende Anzahl an Flüchtlingen unterbringen. In seiner Sondersitzung am 29. April muss noch der alte Sozialausschuss die Weichen stellen. Doch zunächst stehen nur drei Standorte auf der Agenda, die auf Dauer nicht ausreichen. Also wird sich auch der neue Rat mit dem Problem beschäftigen müssen, das mit dem Wegfall der Übergangsquartiere an der Kreuzung "Polnische Mütze" an Schärfe gewinnt. Haan ist in einem Dilemma: Städtische Grundstücke befinden sich in guten Lagen, ihre Vermarktung würde der Stadt Geld einbringen.

(RP)
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