Kamp-Lintfort 450 Läufer erkunden die Stadt bei Nacht

Kamp-Lintfort · Die "Walking Night" stellte bei ihrer 13. Auflage am Samstagabend einen neuen Rekord auf: Es kamen noch mal 60 Läufer mehr als 2016.

 Viele farbenfrohe Laufshirts haben bei der Walking-Night in Kamp-Lintfort die Stadt etwas heller gemacht.

Viele farbenfrohe Laufshirts haben bei der Walking-Night in Kamp-Lintfort die Stadt etwas heller gemacht.

Foto: Klaus Dieker

Schon 2016 waren mit 390 Schnellgehern mehr als in den Vorjahren an den Start gegangen. Bei der 13. Ausgabe waren es mit 450 noch einmal 60 mehr, die sich am Samstagabend am Verkehrspavillon vor dem EK 3 warm machten - erstmals auch 30 Schüler der Europaschule. "Die Walking Night ist etabliert", freute sich Hannes Hücklekemkes vom SV Alemannia über den neuen Teilnehmerrekord im zweiten Jahrzehnt des Jahrtausends. Er organisiert mit Uli Op de Hipt vom Sportpalast und einem Team die Nacht der Schnellgeher.

War es tagsüber noch 15 Grad warm und sonnig gewesen, hatte es sich abends auf zehn Grad abgekühlt, was für die Schnellgeher eine optimale Temperatur war, als sie bei Einbruch der Dunkelheit starteten. Die eine Hälfte hatte die Distanz über zehn Kilometer gewählt, die andere die Distanz über fünf Kilometer. Aus diesen Gruppen waren jeweils gut die Hälfte ohne Stöcke als Walker unterwegs und der Rest der Teilnehmer mit Stöcken als Nordic Walker.

Die meisten Schnellgeher kamen aus den Kreisen Wesel und Kleve, aber einige reisten auch von weiter her an, zum Beispiel aus Monheim südlich von Düsseldorf, Herne oder Dortmund. Die Nacht zählt zur Walking-Tour 2017 des LV Nordrhein, in der die Hochschulstadt die zweite von acht Startpunkten ist.

Dazu ist sie anders als die anderen sieben Touren. Die Schnellgeher starten nicht tagsüber, sondern in der Nacht. Einige kommen nur, weil sie die Atmosphäre der Dunkelheit lieben, in der der Weg mit Fackeln und Kerzen markiert ist. Diese Atmosphäre zu erzeugen, ist für die Organisatoren nicht einfach. Mehr als 100 Helfer sind ehrenamtlich im Einsatz, vor allem von Feuerwehr und THW. Sie weisen den Schnellgehern nicht nur den Weg, sonders passen auch auf die Fackeln und Kerzen auf, von denen im vergangenen Jahr ein Dutzend am Wandelweg gestohlen worden war.

Außerdem lieben viele Schnellgeher die Route, die sie architektonisch und landschaftlich zu den schönsten Punkten Kamp-Lintforts führt. Sie sehen die Silhouette der markanten Backsteinfassade der Christuskirche und die moderne Hochschule. Sie durchschreiten die Platanen im Stephanswäldchen und schauen auf die Schwäne auf dem Pappelsee. Sie blicken auf die Backsteinhäuser der Beamtensiedlung und die Abteikirche auf dem heiligen Berg. Entlang des Wanderweges, der bei der Landesgartenschau 2020 eine zentrale Achse bildet, walken sie zum ABC-Gebäude zurück, wobei sie vorher eine Schleife rund um den Prinzenplatz ziehen.

Diesmal war Toni Radau erneut der beste Geher über alle Disziplinen. Der 64-Jährige, der für den SV Viktoria Winnekendonk startet, legte als Walker die zehn Kilometer in 63 Minuten und drei Sekunden zurück. Er benötigte also 4,43 Minuten mehr als im Jahr 2016. Beste Frau über zehn Kilometer war Nina Browder mit 1:09,36.

Über fünf Kilometer war Ralph Finke aus Mönchengladbach als Walker mit 26,03 Minuten der Schnellste und Iris Trum aus Dinslaken mit 30,34 Minuten die Schnellste. Willi Wuehlbeck, der im Laufen über 800 Meter 1983 bei der Weltmeisterschaft in Helsinki Gold holte, überreichte die Urkunden.

(got)
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