Kamp-Lintfort Alte Glückauf-Halle bis Dienstag gesperrt
Kamp-Lintfort · Die Stadt hofft, dass die defekte, fast 40 Jahre alte Lüftungsanlage repariert werden kann. Die BG Lintfort hat vorsorglich die Spiele der beiden kommenden Wochenenden ausgelagert. Auch andere Vereine und der Schulsport sind betroffen.
Was Notfall-Pläne für Training und Spiele angeht, hat die Basketball-Gemeinschaft Lintfort fast schon Routine. Das mag daran liegen, dass ihr sportliches Zuhause, die "alte Glückauf-Halle" - wie schon die allgemein gebräuchliche Bezeichnung vermuten lässt - in die Jahre gekommen ist. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate ist die Halle nun gesperrt. Ging es im August um Schäden an der Hallendecke, so ist der Grund diesmal ein Defekt an der Lüftungsanlage, über die gleichzeitig geheizt und Frischluft bezogen wird. Am Mittwochmorgen wurde die BGL vom Hausmeister über die Hallensperrung unterrichtet; ein für den Abend anstehendes Spiel musste kurzfristig abgeblasen werden.
Gestern wurde klar, dass die Sporthalle mindestens eine Woche lang außer Betrieb bleibt. "Die Hoffnung ist, dass der Schaden bis Dienstag behoben werden kann", berichtete gestern Ewald Schubert, Vorsitzender der BG Lintfort, über den Stand der Dinge. Zum Glück sei die benachbarte neue Glückauf-Halle bespielbar. Gemeinsam mit der Stadt hat der BGL einen "Vertretungsplan" geschmiedet, nach dem die beiden am nächsten Wochenende anstehenden Spiele dort stattfinden können. Da die BGL aber am darauffolgenden Wochenende Gastgeber für insgesamt sechs Spiele ist, wollte Schubert kein Risiko eingehen - und hat für sie ebenfalls die neue Glückauf-Halle "blockiert". Beim Training müsse die Basketballer allerdings Abstriche machen. Der Verein könne zwar freie Zeiten in anderen Hallen nutzen. "Wir haben aber 19 Mannschaften zu versorgen. Die kriegt man nicht alle untergebracht."
Die defekte Lüftungsanlage soll aus dem Jahr 1976 stammen. Zunächst stand nicht fest, ob sie repariert werden kann oder ausgetauscht werden muss. Es war nicht sicher, ob Ersatzteile für das alte Modell noch zu bekommen und, falls ja, wie schnell sie geliefert werden können. Ein Fachunternehmen habe die Anlage untersucht, sagte der zuständige Dezernent Christoph Müllmann gestern. "Im Moment gehen wird davon aus, dass wir sie reparieren können." Die Kosten könne er noch nicht beziffern.
Zu den Nutzern der Halle gehört unter anderem auch der SV Alemmania Kamp, der laut Müllmann ein Fußball-Turnier absagen musste. Der Rad- und Motorsportverein verzichte auf sein Training. Betroffen ist auch der Schulsport am Georg-Forster-Gymnasium. Schulleiter Winzen hatte sich vor allem um die Sport-Leistungskurse besorgt gezeigt. Das Gymnasium könne zum Teil freie Hallenzeiten der Unesco-Schule in der neuen Glückauf-Halle nutzen. "Uns ist lieb, wenn die Schulen das untereinander regeln", sagte dazu Christoph Müllmann.
Bereits im August musste die alte Glückauf-Halle für eine Woche gesperrt werden. Bei einer Überprüfung war festgestellt worden, dass Deckenplatten durch eindringende Feuchtigkeit beschädigt waren und aus Sicherheitsgründen entfernt werden mussten. Aktuell bestehe keine Gefahr, sagte Müllmann gestern. Eine Dach- und Deckensanierung werde voraussichtlich im nächsten Jahr erfolgen.
Trotz ihres Alters sei die Halle von der Bausubstanz her nutzbar, betonte Müllmann. "Wir brauchen sie." Dass technische Einbauten nach Jahren erneuert werden müssten, sei normal. Müllmann verwies darauf, dass Turnhallen andernorts für viel längere Zeiten nicht zur Verfügung stünden, weil sie als Flüchtlingsunterkünfte dienen müssen. Das habe in Kamp-Lintfort bislang vermieden werden können.
