Kamp-Lintfort Elterinitiative: Kita startet am Montag

Kamp-Lintfort · Am 3. August öffnet die Elterninitiative "Kindertagesstätte Alte Schule Hoerstgen" erstmalig. 22 Kinder werden dort in einer heilpädagogischen und in einer inklusiven Gruppe betreut. Der Kreis Wesel hatte seine Einrichtung geschlossen.

 Viele Helfer sorgen zurzeit dafür, dass der Start der inklusiven Kindertagesstätte Alte Schule Hoerstgen am Montag reibungslos funktioniert. Die ersten 22 Kinder nehmen dann die Räume an der Molkereistraße in Beschlag.

Viele Helfer sorgen zurzeit dafür, dass der Start der inklusiven Kindertagesstätte Alte Schule Hoerstgen am Montag reibungslos funktioniert. Die ersten 22 Kinder nehmen dann die Räume an der Molkereistraße in Beschlag.

Foto: Klaus Dieker

Im Gebäude an der Molkereistraße herrscht trotz Ferienzeit quirliges Treiben. Es wird auf beiden Etagen gearbeitet: Im linken Raum wird der Boden gewischt, im rechten sind Helfer gerade dabei, die angestaubten Legosteine zu reinigen. Unten in der Küche erhalten die Mitarbeiter eine Schulung in Küchen-Hygiene. Bis zum Beginn der Sommerferien hieß die Einrichtung noch Kunterbunt und war die heilpädagogische Kindertagesstätte des Kreises Wesel. Ab Montag bestimmt eine neu gegründete Elterninitiative die Geschicke des Hauses, das jetzt den Namen "Kindertagesstätte Alte Schule Hoerstgen" trägt. Sie wird die Arbeit des Kreises Wesel, der sich zum 31. Juli aus der Trägerschaft zurückzog, im Sinne der Kinder fortführen. Die drei Initiatorinnen und Vorstandsmitglieder Birgit Hartmann, Petra Fösken und Stefanie Meivogel freuen sich über das Gelingen ihres Vorhabens.

22 Kinder besuchen ab Montag die Kita, die weiterhin eine heilpädagogische Gruppe anbietet - was in Zeiten des Inklusionsgedankens selten geworden ist. Die Elterninitiave hat zwei Sozialpädagoginnen, eine Heilpädagogin, eine Physiotherapeutin, eine Ergotherapeutin, eine Logopädin, eine Kinderpflegerin, eine Kinderkrankenschwester, einen Familienpfleger und eine Erzieherin für die Betreuung der Jungen und Mädchen angestellt - größtenteils in Teilzeit. Es wurden einige der Mitarbeiter des Kreises Wesel übernommen. Doch auch die Eltern packen mit an. Sie haben in den Ferien Räume gestrichen. "Und ein Opa hat uns versprochen, einmal im Monat die Außenfläche zu pflegen", erzählt Birgit Hartmann. Sieben Kinder mit Förderbedarf werden die heilpädagogische Gruppe besuchen, 15 die inklusive. "Die Regelkinder kommen fast alle aus Kamp-Lintfort, unsere Förderkinder aus Moers, Rheurdt und Rheinberg. Es gibt sogar einen Antrag aus Voerde", berichtet Hartmann. Unterstützt wird die Kita durch den LVR und die Stadt Kamp-Lintfort, die auch Eigentümerin des Gebäudes an der Molkereistraße ist. Sie hat notwendige Umbaumaßnahmen durchführen lassen. "Wir hatten gerade mal fünf Wochen Zeit", berichtet Hartmann. Damit beide Gruppenräume jeweils einen direkten Zugang zum Differenzierungsraum haben, waren Wanddurchbrüche erforderlich.

Der Küchenbereich wurde nach gesetzlichen Vorgaben des Kreisveterinäramts umgebaut. "Es darf hier nichts zusammenstehen", erklärt Vorstandsmitglied Stefanie Meivogel den Zusammenhang. Froh ist die Elterninitiative darüber, dass sie das Mobiliar vom Kreis Wesel übernehmen konnten. Auch die Unterstützung von Sponsoren hat die Initiatorinnen gefreut. Und wenn sie jemals in dem Verfahren leise Zweifel hatten, ob das Vorhaben gelingt, sind diese inzwischen der Begeisterung gewichen: "Wir mussten uns ja in viele Bereiche einarbeiten. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Wir wollen, dass die Kinder eine optimale Betreuung erhalten. Und so packen wir an", erklärt Hartmann ihre ehrenamtliche Motivation.

(RP)
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