Kamp-Lintfort Stadt will die Landesgartenschau 2020 ausrichten

Kamp-Lintfort · Das Projekt ist ambitioniert: Die Stadt Kamp-Lintfort möchte 2020 die Landesgartenschau ausrichten. Der Ausschuss für Stadtentwicklung gab gestern grünes Licht für die Erarbeitung einer Bewerbung.

Trotz Zustimmung befürchteten nicht wenige Ratspolitiker, dass der von der Stadtverwaltung vorgelegte Zeitplan zu ehrgeizig sein könnte. Das Konzept für die Landesgartenschau sieht die Verbindung zweier historischer Wurzeln der Stadt über den Wandelweg vor: Kloster Kamp und das Bergwerk West. An beiden Orten sollen gärtnerische Leistungsschauen stattfinden. Dafür muss das Zechenareal jedoch hergerichtet sein. Das Abschlussbetriebsplanverfahren ist aber erst für 2018 vorgesehen.

Kämmerer Martin Notthoff versuchte, den Politikern die Sorgen zu nehmen. Auch andere Städte hätten es bereits geschafft, eine Landesgartenschau in zwei Jahren zu stemmen. "Es ist eine Herausforderung, auch für die RAG. Sie ist aber bereit, sich dieser Aufgabe zu stellen." Die Verwaltung hat wichtige Vorarbeiten schon geleistet. Vor drei Jahren wurde die Erarbeitung eines Freiraumkonzepts und einer Machbarkeitsstudie beschlossen. Eine Bewerbung wurde seinerzeit zurückgestellt, weil das Bergwerksgelände zum angepeilten Termin im Jahr 2017 noch nicht zur Verfügung stehen wird. "Einen besseren Zeitpunkt als jetzt gibt es nicht. Die aus dem Wettbewerb hervorgegangene Masterplanung für das Zechenareal liegt vor und die Arbeiten der RAG für die Neunutzung des Zechengeländes soll bis 2018 abgeschlossen sein. Die Landesgartenschau bietet die einmalige Chance zu einem riesigen Entwicklungssprung für das Areal", sagte Bürgermeister Christoph Landscheidt vor der Sitzung des Ausschusses.

Ein Ziel der Gartenschauen sei es ja, städtebauliche Probleme zu einer guten Lösung zu bringen. "Sie kann zum Motor des Strukturwandels werden." Mit der RAG als heutige Flächeneigentümerin hat die Stadt Kamp-Lintfort einen starken Partner im Boot. "Für die Adressbildung und Vermarktung eines neuen Wohn- und Arbeitsstandortes, wie es auf dem Gelände vorgesehen ist, ist eine attraktive Grünflächengestaltung, wie es die Landesgartenschau erwarten lässt, ein Vorteil", erklärte Projektleiter Hermann Timmerhaus der RAG Immobilien. Uwe Schubert (SPD) war froh darüber, dass die RAG sich an den Kosten beteiligen werde. "Ich hoffe, dass es in diesem Projekt nicht die einzige Unterstützung bleiben wird." Die Stadt hat jetzt bis zum 1. September 2015 Zeit, alles vorzubereiten. Dann läuft die Bewerbungsfrist ab.

(aka)
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