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Kamp-Lintfort Versuchte Vergewaltigung: Täter hat eine Psychose

Kamp-Lintfort · Ein 23-jähriger Duisburger soll am 1. September 2016 auf der Markgrafenstraße eine Frau ins Gebüsch gezogen und versucht haben, sie zu vergewaltigen.

Die Frau wehrte sich heftig gegen Küsse und den Versuch, sie zu vergewaltigen. Weil sie laut schrie, kamen ihr Passanten zur Hilfe. Da soll der Angeklagte bereits seine Hose heruntergelassen haben. Der Fall machte von sich reden, weil andere Passanten tatenlos zugesehen haben sollen, wie der Mann sein Opfer überfiel. Ein Kamp-Lintforter verfolgte schließlich den flüchtigen Täter und gab dessen Position übers Handy an die Polizei durch, die ihn dann auch stellte.

Das Opfer erlitt Prellungen, eine Platzwunde am Kopf und Hautabschürfungen. Der Angeklagte machte keine Angaben zur Tat; zu seinen persönlichen Verhältnissen hingegen gab er Auskunft. Ruhig, aber mit vielen Widersprüchen schilderte er seine Situation: Er lebe seit 20 Jahren in Deutschland und habe nach der Grundschule eine Förderschule besucht. Eine Ausbildung zum Industriekaufmann habe er wegen familiärer Probleme abgebrochen. Im vergangenen Jahr wohnte er bei Freunden, weil es zu Hause zu laut gewesen sei. Der Tod eines Onkels und ständig anwesende Besucher hätten ihn überfordert. Zunächst sagte er, dass die psychischen Probleme im vergangenen Jahr anfingen; dann sprach er von einem Aufenthalt in der Psychiatrie. Schließlich gab er an, seit fünf Jahren wegen einer Psychose in Behandlung zu sein. Damals habe er über mehrere Monate hinweg Medikamente eingenommen. Die durfte er dann wieder absetzen. Auf die Frage, warum man ihn in ein psychiatrisches Krankenhaus einwies, antwortete er: "Weil es mir nicht gut ging. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll." Unter anderem habe er Stress gehabt, weil er zu viel lernte.

Die Sachverständige bat darum, weitere Gespräche mit dem Mann zu führen, da dessen Angaben in der Verhandlung andere seien, als er bei ihr machte. Weitere Untersuchungen sollen bis zur nächsten Verhandlung am 29. März stattfinden. Die Anklage geht davon aus, dass der Mann die versuchte Vergewaltigung im Zustand verminderter Schuldfähigkeit beging. Aufgrund seiner Psychose seien weitere Straftaten zu erwarten. Die Auswärtige Strafkammer prüft, ob er in ein psychiatrisches Krankenhaus muss, um die Allgemeinheit zu schützen.

Der Anwalt der Frau bat darum, die Öffentlichkeit während der Aussage seiner Mandantin auszuschließen. Sie durchleide seit der Tat eine Depression. Es falle ihr schwer, intime Aspekte der Tat zu schildern.

(BL)
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