Lokalsport KFC: André Pawlak hat den Aufstieg fest im Blick

Fußball · Fußball: Mit einem Nachholspiel gegen den VfB Hilden steigt der KFC Uerdingen morgen um 15 Uhr in die restliche Oberliga-Saison ein. Trainer André Pawlak sieht sein Team auf dem besten Weg, das große Ziel, den Aufstieg in die Regionalliga, am Saisonende perfekt zu machen.

Lokalsport: KFC: André Pawlak hat den Aufstieg fest im Blick
Foto: Schaulandt

Wenn am Sonntag um 15 Uhr in der Grotenburg der Schiedsrichter die Partie zwischen dem KFC Uerdingen und dem VfB Hilden anpfeift, dann fällt André Pawlak der berühmte Stein vom Herzen. "Endlich geht es wieder los", sagt der Übungsleiter des Tabellenführers der Oberliga im Hinblick auf das Ende der gut zweimonatigen Winterpause. "Für die Spieler ist es fast noch schlimmer, in der Pause die Spannung hoch zu halten als für die Trainer. Du musst normalerweise im Winter ziemlich viel improvisieren. Diesmal aber ging es. Bei uns ist nur eine geplante Einheit wegen Schneefalls ausgefallen, so dass wir jetzt körperlich topfit in die restlichen Spiele gehen können."

Mit der Bilanz aus den Vorbereitungsspielen ist der Coach zufrieden. "Wir haben zwar recht viele Gegentore bekommen, aber das ist auch eine Frage der Konzentration. Und in Testspielen, wo es im Prinzip ja um nichts geht, ist das nicht immer so einfach. Das eine Prozent, was uns da noch fehlt, das kommt, wenn die Liga wieder beginnt", sagt Pawlak. Seine Mannschaft sei jedenfalls selbstkritisch genug, das auch selbst zu erkennen und dementsprechend auch daran zu arbeiten, wenns wieder Ernst wird. "Die Mannschaft ist selten mit sich selbst zufrieden. Das gefällt mir sehr, das macht auch meine Arbeit einfacher." Daher würden auch die Erfolge gegen die Regionalligisten Hannover und Schalke nicht überbewertet.

Gleichwohl weiß der Coach natürlich, mit welch guter Ausgangslage er in die Rest-Saison startet. Mit einem Sieg im Nachholspiel am Sonntag hätten die Uerdinger schon fünf Punkte Vorsprung auf den ärgsten Verfolger aus Schonnebeck. Velbert und die punktgleichen Bocholter wären dann sogar 13 Punkte im Hintertreffen. Darum schauen sie in Uerdinger vorrangig auf die Schonnebecker im Kampf um die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg. Allerdings: "Wenn wir unseren Job hier weiterhin so gut machen wie bislang, dann sind nur zu schwer zu schlagen", sagt der Trainer, der aber von seiner Philosophie nicht abrückt, von Spiel zu Spiel zu denken und nicht bereits an das ganz große Ziel am Saisonende, sprich: den Aufstieg in die Regionalliga.

Damit liegt er auch auf einer Linie mit der Vereinsspitze. "Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nichts erreicht, und darum werden wir auch jetzt noch nicht zuviel über den Aufstieg reden. Unser Fokus liegt immer auf dem nächsten Spiel, da müssen wir erstmal unseren Job erledigen", sagt Vorsitzender Mikhail Ponomarev. Jetzt schon über mögliche Feiermodalitäten zum Saisonende zu sprechen, lehnt er deshalb auch ab. "Wenn es soweit ist, haben wir immer noch genug Zeit, eine Feier zu planen. Wir werden ganz bestimmt nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen", sagt er. Der Balkon vom Krefelder Rathaus sei jedenfalls noch nicht gebucht.

Morgen Nachmittag geht es jetzt erst einmal darum, gut aus den Startlöchern zu kommen. André Pawlak warnt die Fans, zu viel Schöngeist vom Team zu erwarten. "Wir müssen mal abwarten, wie die Bodenverhältnisse sind. Der tiefe Rasen ist für technisch gute Teams eher von Nachteil. Aber da muss man sich drauf einstellen und eben Winterfußball spielen", sagt er und meint damit, statt gepflegtem Kurzpassspiel auch mal mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen.

Dazu hat er in Sachen Personal ziemlich viele Optionen. Alle Mann sind fit, auch der angeschlagene Philipp Goris könnte im Ernstfall spielen. Lediglich hinter Vincent Wagner und Sascha Tobor stehen leichte Fragezeichen - für Letztgenannten könnte aber auch Marvin Matten oder der von seiner Langzeitverletzung endlich wieder genesene Sebastian Hirsch auf der rechten Verteidigerposition spielen. "Wir werden bei keinem Spieler ein Risiko eingehen, dass er eine schwerere Verletzung erleiden könnte", kündigt Pawlak an. "Bei unserem Kader kann jeder sofort einspringen, da haben wir genügend Möglichkeiten."

Auch die beiden Winterzugänge, der vom Wuppertaler SV gekommene Kai Schwertfeger und Oguzhan Kefkir, seien durchaus Kandidaten für die Startaufstellung. Kefkir, der schon in Aachen, Schalke und Bochum Drittliga-Erfahrung gesammelt hat, hatte seinen Vertrag beim Drittligisten VfR Ahlen (der Club meldete unter der Woche übrigens Insolvenz an) zum Winter hin aufgelöst und sich danach beim KFC fit gehalten hatte. Ihm fehlt allerdings noch Wettkampfpraxis. "Die beiden haben sich gut ins Team integriert. Und solche Spieler holst du ja auch nicht für die Bank", sagt Pawlak - gut möglich also, dass mindestens einer der beiden gegen Hilden zu Beginn auflaufen wird.

Nach der Partie am Sonntag haben die Uerdinger übrigens schon wieder eine Wettkampfpause zu überbrücken, weil für das kommende Karnevalswochenende kein Spiel der Blau-Roten angesetzt ist. Stattdessen sind weitere Trainingsspiele vereinbart: Am Dienstag geht es um 19 Uh r zu Sterkrade-Nord, am Karnevalssamstag um 13.30 Uhr gegen die U23 von Rot-Weiß Oberhausen. "Danach haben die Jungs frei und dürfen Karneval feiern", sagt Pawlak. Und ergänzt: "Also, wenn wir gewinnen."

(RP)
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