Mettmann Ampelschaltung nervt die Autofahrer

Mettmann · Vor den Lichtzeichenanlagen bilden sich oft lange Staus. Außerhalb der Ferien ist von einer grünen Welle in Mettmann nichts zu merken.

Viele Autofahrer ärgert die Ampelschaltung in der Kreisstadt. Minutenlanges Warten vor einer roten Ampel, auch sonntags, am späten Abend oder frühen Morgen. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren nachgebessert. Es wurde viel Geld in die neue Soft- und Hardware gesteckt. Doch wesentlich gebessert hat sich die Situation augenscheinlich nicht.

Wir haben gestern Vormittag die Probe aufs Exempel gemacht und sind mehrfach durch die Stadt gefahren. Überraschung: Keine lange Wartezeiten vor den Ampeln, man könnte fast von einer grünen Welle sprechen. Allerdings hat der Test eine wenig repräsentative Aussage. Denn: Wir befinden uns in der Urlaubszeit, es sind Herbstferien. Die Zahl der Autofahrer, die von A nach B fährt, ist wesentlich geringer als sonst.

Aussagekräftiger sind Beobachtungen außerhalb der Urlaubszeit. Auch hier fuhren wir mit dem Auto durch die Stadt und analysierten die Ampelschaltung. So standen wir - wohl gemerkt an einem normalen Tag - von Mettmann-Süd kommend und bis zum Peckhaus fahrend, fast permanent vor einer roten Ampel. Besonders die Ampel auf der Beethovenstraße/Vogelskamp/Gruitener Straße nervt. Sie ist auch am Wochenende in Betrieb, wenn keine Schule ist und sich der Verkehr auf der Beethovenstraße in Grenzen hält. Von Ampelabschaltungen hält Dezernent Kurt Werner Geschorec nichts: Die Fußgänger müssen sicher über die Straße kommen; auch an Wochenenden.

Spätestens auf der Talstraße ist Schluss mit einer grünen Welle. Richtung Kolben stehen viele Autos in einer Schlange. Zwischen den anfahrenden Fahrzeugen entsteht oft eine große Lücke - dann springt die Ampel auf Rot. Der Stau vor den Ampeln setzt sich fort bis zum Ortsausgang. "Hindernisampeln" sind die Lichtzeichenanlagen bei Hellweg und Auf dem Hüls. Die hemmen zusätzlich den Verkehrsfluss.

Seit fast 20 Jahren gibt es Kritik an der Ampelschaltung in Mettmann. Zusammen mit dem Landesbetrieb Straßenbau wurden Schaltungen "optimiert". Die Folge: Mal ging's besser, mal nicht.

Die IHK hatte vor fünf Jahren eine Umfrage unter den örtlichen Betrieben gestartet und gebeten, den Wirtschaftsstandort Mettmann zu bewerten. Am schlechtesten schnitt der Aspekt grüne Welle ab. Eine optimierte Ampelschaltung auf Mettmanner Stadtgebiet sahen die Unternehmen als dringendstes Straßenverkehrsthema an.

Allerdings, so Kurt-Werner Geschorec, könne die modernste Schaltung nur bedingt die Querverkehre in die grüne Welle aufnehmen. Die Verkehre an den drei Tankstellen auf der Düsseldorfer Straße und an den Einmündungen Hellweg seien nur schwer zu steuern. In Spitzenzeiten komme es zu Staus. Stephan Kopp von der Stadtverwaltung erklärte, es sei möglich, eine grüne Welle in Mettmann zu erreichen. Doch dann würden die Fahrzeuge, die aus den Nebenstraßen auf die B7 einbiegen wollten, zu lange warten. Der Trend hält an: Die Zahl der Autofahrer, die aus den Querstraßen auf die Hauptachse biegen, hat sich erheblich verstärkt. Damit sie weiterfahren können, müssen die Ampelschaltungen verkürzt werden. Die Folge: keine grüne Welle. Studenten hatten den Südring und die Hauptverkehrsache durch die Innenstadt unter die Lupe genommen und festgestellt, ein Autofahrer, der vom Peckhaus nach Süd über den Südring fährt, ist schneller unterwegs als durch die Stadt. Das Problem mit der Ampelschaltung wird vermutlich noch an Brisanz gewinnen, wenn die Seibelquerspange eröffnet wird. Sowohl auf der Nordstraße/Ecke Berliner Straße als auch auf der Düsseldorfer Straße/Berliner Straße werden sich die Staus und Wartezeiten erhöhen.

(RP)
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