Mettmann Anwohner wollen Stadt verklagen

Mettmann · Der Kompromiss-Vorschlag der Verwaltung zum Buswendeplatz wird von den Bewohnern des Schellenbergs nicht akzeptiert. Bei der Info-Veranstaltung im Rathaus gab es heftige Kritik.

Die Bewohner des Schellenbergs fürchten um ihre Ruhe und wollen, dass kein Bus auf dem südlichen Teil des Seibelparkplatzes hält oder wendet.

Die Bewohner des Schellenbergs fürchten um ihre Ruhe und wollen, dass kein Bus auf dem südlichen Teil des Seibelparkplatzes hält oder wendet.

Foto: Dietrich Janicki

Die Bewohner des Schellenbergs lehnen das neue Konzept der Verwaltung zum Buswendeplatz auf dem Seibelgelände ab. Sie wollen, dass sämtliche Buslinien auf dem nördlichen Platz halten und wenden, und dass nur noch Pkw den südlichen Teil des Platzes als Parkplatz nutzen.

Im Ratssaal versuchten Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec und sein Kollege, Abteilungsleiter Stephan Kopp, für die Kompromisslösung zu werben. Ohne Erfolg. Die Anwohner kündigten an, juristische Schritte zu unternehmen, falls die Buslinie 013 nicht vom südlichen Teil des Seibelparkplatzes verschwinde. Stephan Kopp stellte zu Beginn der Infoveranstaltung das alte und neue Konzept gegenüber: Nicht wie früher acht Buslinien würden gleichzeitig auf dem südlichen Teil des Parkplatzes halten und wenden, sondern nur noch die Linie 013.

"Die 013 fährt in der Spitzenzeit im 20 Minuten-Takt. Planmäßig hat die 013 eine Pausenzeit von 23 Minuten, so dass für vier Minuten zwei Busse gleichzeitig auf der Parkplatzfläche zu berücksichtigen sind." Die 013 könnte dann auch die neu angelegten Bushaltestellen auf der Straße Schellenberg nutzen und die Fahrgastbeförderung bis dorthin gewährleisten. Die Busbewegungen werktags zwischen 6 und 22 Uhr würden somit um 70 Prozent gegenüber der zuvor angedachten Lösung reduziert.

Ein Anwohner schlug vor, die neue Grünfläche vor Lidl als Haltepunkt für die 013 zu nutzen. Kopp: Die Wendefläche für die Busse, die wieder auf die Seibelstraße einbiegen müssen, reiche nicht aus. Außerdem müsste der neue Gehweg vor Lidl zurückgebaut werden. Darunter befinden sich Versorgungsleitungen und es könnte Probleme mit dem Verkehr geben, der die Ein- und Ausfahrt vom Pkw-Parkplatz vor Lidl benutzt. "Die Polizei hat bereits gesagt, dass sie dieser Lösung wegen der Unfallgefahr nicht zustimmen könnte", sagte Kopp. Zudem würden die Kosten des Umbaus im "niedrig sechsstelligen Bereich" liegen. Hinzu kämen zusätzliche Buskilometer, die von der Stadt ebenfalls bezahlt werden müssten.

Ein weiterer Vorschlag der Anwohner ist, die O 13 ähnlich wie die Buslinie 743 mit der Endhaltestelle an die Seibelstraße in Höhe des Depots zu legen. Funktioniert nicht, sagte Kopp: Der Platz an der Seibelstraße reiche nicht aus, da dort zusätzliche Ein- und Ausfahrten vorhanden seien. Auch die von einem Anwohner vorgeschlagene Einbahnstraßen-Lösung an der Seibelstraße funktioniere nicht, da die Straßenbreite bei haltenden Gelenkbussen nicht ausreiche.

Der Vorschlag von den Bewohnern des Schellenbergs, die Linie 013 auf dem Rheinbahndepot wenden und dort halten zu lassen, wurde von der Verwaltung ebenfalls abgelehnt. Das würde zu Problemen führen, sagte Geschorec. Das Depot sei am Wochenende geschlossen, es gäbe keine Personalbesetzung.

Verworfen wurde von der Verwaltung, der Vorschlag, die Einfahrt zum Nordplatz nach links zu verlegen, um so mehr Platz für die wendende Busse zu haben. Der Höhenunterschied sei zu groß, es müsste eine Rampe gebaut werden, sagte Kopp.

Schließlich bezweifelte ein Anwohner die Aussagen des Lärmschutzgutachtens. Die Werte entsprächen nicht der Realität.

"Aus Sicht der Betroffenen wird es keine Kompromisslösung geben. Wir werden uns einen Juristen nehmen" sagte ein Anwohner. Die Stadtverwaltung arbeite nicht im Sinne der Bürger, sondern für die Interessen der Rheinbahn, lautete ein weiterer Vorwurf.

(RP)
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