Mettmann. Auffrischungskur für die Innenstadt

Mettmann. · Für das Herzstück von Mettmann ist ein großer Wurf geplant – wenn das Geld vom Land fließt.

 Unterschiedliches Pflaster, neue Bäume und eine Außengastronomie: So könnte die Freiheitstraße an der Schäfergruppe aussehen.

Unterschiedliches Pflaster, neue Bäume und eine Außengastronomie: So könnte die Freiheitstraße an der Schäfergruppe aussehen.

Foto: Büro Stadtaum

Für das Herzstück von Mettmann ist ein großer Wurf geplant — wenn das Geld vom Land fließt.

Wenn das Land mitspielt und die erwarteten Zuschüsse in voller Höhe zahlt, könnte Mettmanns Innenstadt in den nächsten Jahren schöner aussehen. Der Rat hatte im Dezember 2012 das so genannte "Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept" beschlossen. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Konzeptes ist der sogenannte Strategieplan "Öffentlicher Raum", der eine Grundlagengestaltung für die gesamte Innenstadt entwickelt.

Ein solches Regelwerk, so Fachbereichsleiter Kurt-Werner Geschorec, sei sinnvoll, weil sich die Umgestaltung der Mettmanner Innenstadt über einen längeren Zeitraum und verschiedene Bauabschnitte hinziehen werde und so dennoch eine einheitliche Gestaltung sichergestellt werden könne. Also kein Sammelsurium von Planungen, sondern ein stimmiges Gesamtbild. Mit der Erstellung dieses Strategieplanes wurde das Büro "Stadtraum Architekten" aus Düsseldorf beauftragt, das auch für die Umgestaltung der Königshofstraße verantwortlich war. Stadtplaner Martin Rogge vom Düsseldorfer Architektenbüro stellte im Ratssaal die bisherige Planung vor.

 Ein neuer Blick von der Bismarckstraße in die Neanderstraße. Vor dem ehemaligen Konsum ist ein Café geplant.

Ein neuer Blick von der Bismarckstraße in die Neanderstraße. Vor dem ehemaligen Konsum ist ein Café geplant.

Foto: privat

Die 90 Besucher waren begeistert vom Entwurf und vom Vortrag von Rogge. Der Düsseldorfer kennt sich mittlerweile in der Mettmanner Innenstadt perfekt aus. Nicht nur alle Wegeverbindungen sind ihm bekannt, er besitzt auch ein großes Detailwissen. Rogge hat die Wegeverbindungen untersucht und gewachsene Strukturen festgestellt. Es geht ihm um eine Vernetzung zwischen Unter- und Oberstadt. Um dies zu erreichen, wollen die Stadtplaner sogenannte Leitwege kreieren. "Dies soll mit einer Baum-, Licht und Terrassenspur gelingen." Anknüpfend an die Gestaltung der Straße Am Königshof wird der Fußgänger mittels einer strukturierten und unterschiedlichen Pflasterung durch die Innenstadt geführt.

Eine in sich geschlossene Beleuchtung, die abgestimmt ist auf das historische Umfeld, führt ihn außerdem. Bäume am Straßenrand sind zusätzliche Gestaltungselemente. Die Planer wollen kleine Ruheoasen (Baumdächer) am Straßenrand schaffen, die mit Außengastronomie versehen, die Aufenthaltsqualität erhöhen.

Ein strittiger Punkt in der anschließenden Diskussion war die Offenlegung des Hammerbaches an der Schwarzbachstraße. Während Thomas Dinkelmann und Horst Masanek sich dafür stark machten, lehnt Rogge dies ab. "Technisch schwierig, da der Bach drei Meter unter der Erde liegt und sehr kostspielig", sagte er. "Wenn wir einen kleinen Bach anlegen, besteht die Gefahr, dass er den Jubi trennt und alte Currywurstschalen im Bachbett landen."

Dr. Harro Rösing möchte gerne die Hinterhöfe (Oberstraße, Freiheitstraße, Bismarckstraße) mit ins Konzept nehmen und aufhübschen. Dazu müssten, so Rogge, die Eigentümer mitspielen. Mit dem Hof- und Fassadenprogramm, so Geschorec, würden finanzielle Anreize gegeben, dass die Eigentümer ihre Höfe öffnen und neu gestalten. Masanek schlug vor, vor dem Kino einen Platz zu gestalten und das historische Lichtspielhaus zu beleuchten. Dies sei vorgesehen, sagte Rogge.

Auch die Beckershoff-Villa und die Kirchen sollen in ein Beleuchtungskonzept aufgenommen werden. Ingo Grenzstein hat Vorbehalte gegen den Plan, das Waschbrett zu entfernen und durch ein Baumdach zu ersetzen. "Das Waschbrett ist in der Tat unansehnlich, gleichwohl brauchen wir einen Unterstand in der Innenstadt, der uns vor Regen schützt." Hier soll noch einmal nachgedacht werden.

Klaus Bartel bat darum, die Oberstadt nicht zu vergessen. Keinesfalls, sagte Rogge. Die Treppen-Aufgänge zur Oberstadt müssten erneuert werden und durch Pflasterung und Licht auch optisch mehr ins Bewusstsein rücken. Der Jubiläumsplatz soll in einer Zukunftswerkstatt untersucht werden. Rogge denkt an Wasserspiele für Kinder vor der Kreissparkasse, an einer neuen Gestaltung des Kiosks. Übrigens: Einen Spielplatz für Kinder werde es in der Innenstadt nicht geben, allerdings witzige und kreative kleine Spielgeräte, sagte Rogge.

(RP)
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