Mettmann Das Konzept für die Haaner Gesamtschule steht

Mettmann · In der Nachbarstadt ist schon beschlossene Sache - wenn die Anmeldungen kommen. In Erkrath klappt es wohl nicht.

Wenn in der ersten Februar-Woche mindestens 100 heutige Viertklässler für den ersten Jahrgang einer städtischen Gesamtschule angemeldet werden, dann wird die neue weiterführende, auch für Kinder aus Erkrath interessante Schule im Sommer im damals für die Hauptschule Zum Diek errichteten Erweiterungsbau am Schulzentrum Walder Straße ihren Betrieb aufnehmen. Zugleich laufen Hauptschule und Realschule aus und werden im Sommer 2021 endgültig schließen.

Die Schulform Gesamtschule im allgemeinen sowie das speziell für Haan ausgearbeitete pädagogische Eckpunktepapier stellten Dorothe Block und Arne Brassat von der Gesamtschule Barmen jetzt im Haaner Bildungsausschusses vor. Die beiden Pädagogen aus der Leitung der 2015 mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichneten Schule moderier(t)en den Arbeitskreis, dem Vertreter von Hauptschule, Realschule, Gymnasium und den Grundschulen sowie die Verwaltung angehörten. Das Konzept gibt ein Gerüst vor, das die künftige Schulleitung ausgestalten kann. Die Haaner Gesamtschule soll als verlässliche Ganztagsschule vier bis fünf Züge umfassen. Schüler sollen alle Abschlüsse bis zum Abitur (nach 9 Jahren) erwerben können. Unterrichts- und Arbeitsstunden, aber auch Pausen und Freizeitangebote werden in einem 65 oder 67,5 Minuten-Raster über den Tag zwischen 7.45 und 15 Uhr verteilt werden. Mittagsverpflegung ist fester Bestandteil. Bis zur Klasse 9 gibt es kein "Sitzenbleiben". Gesamtschule und Gymnasium werden zusammenarbeiten. Im Vorfeld ist vereinbart, welche Fremdsprachen angeboten werden. Damit wäre ein Wechsel vom Gymnasium problemlos möglich. Arne Brassat mahnte, dass die Stadt die Zügigkeit im Auge halten müsse. Es wäre ungünstig, wenn durch Abschulung plötzlich Klassen mit 35 oder 36 Kindern entstehen, die dann geteilt werden müssten. Später, in der Oberstufe, sollen beide Schulen sich in ihren Angeboten durchaus auch ergänzen. Die neue Schule übernimmt bewährte Konzepte der heutigen Haupt- und Realschule. Damit werden die Berufsorientierung und -vorbereitung, die Kooperation mit Firmen, Leseförderung und musikalische Ausbildung (in Anlehnung an die Musikklasse der Realschule) fortgesetzt. Die Barmer Gesamtschul-Vertreter zeigten sich begeistert von der Architektur des 1978 erbauten Schulzentrums. Die versetzten Ebenen ermöglichten Jahrgangsinseln und gezielte und räumlich zugeordnete Förder- und Arbeitsangebote. Auch das Umfeld des Schulzentrums mit viel Grün kam gut an. Die Gesamtschulklassen werden feste Räume haben. Im Wachsen dieser Schule und Schrumpfen der heutigen Schulen wird es Änderungen der Raumstrukturen geben.

Es gibt drei Anmeldetage für die neue Gesamtschule: Donnerstag, 2. Februar, und Freitag, 3. Februar, jeweils von 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr sowie am Samstag, 4. Februar, von 9 bis 13 Uhr im Schulzentrum Walder Straße 15. Mindestens 100 Kinder müssen für den ersten Jahrgang angemeldet werden.

(RP)
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