Kreis Mettmann Das neue Kind von Peter Welk heißt QQLit

Kreis Mettmann · Der Schauspieler hatte die Idee zu einer neuen Veranstaltungsreihe mit Theater, Kabarett, Lesungen und Musik.

 Wenn Peter Welk liest, dann tut er das mit vollem Einsatz. Der Schauspieler hat die neue Veranstaltungsreihe "QQLit" ins Leben gerufen und in den Ensembles "Traumakel" und "Fettweg 2.0" starke Partner gefunden.

Wenn Peter Welk liest, dann tut er das mit vollem Einsatz. Der Schauspieler hat die neue Veranstaltungsreihe "QQLit" ins Leben gerufen und in den Ensembles "Traumakel" und "Fettweg 2.0" starke Partner gefunden.

Foto: stephan Köhlen

Peter Welk glüht. Das liegt nicht nur an der Erkältung, die ihn gerade plagt, sondern auch an seiner Begeisterung fürs Thema. Das heißt diesmal: "QQLit". Welk hatte die Idee für diese neue Veranstaltungsreihe. Gestern stellten er und seine Mitstreiter sie im Kunst- und Kulturzentrum QQTec vor.

Doch was ist ihr roter Faden? Gastgeber Helmut Stein, Chef des QQTec, versucht sich an einer Antwort. "Kleinkunst", sagt er, und erntet sofort Widerspruch. Kleinkunst? Nein, "das zeigt nicht das Feuer, die Begeisterung", fährt Günter Kuschmann, Regisseur des Theaterensembles "Traumakel" dazwischen. Traumakel leistet mit mehreren Aufführungen seines neuen Stücks "Hundswetter" im September einen Beitrag zur Veranstaltungsreihe.

Auch Peter Welk ist nicht zufrieden mit dem Erklärungsansatz, der viel zu profan, zu altmodisch daherkomme. Kleinkunst? Das Wort ist verbraucht, erloschen. Schließlich einigt man sich: Die große Klammer dieser Reihe ist das gesprochene Wort. "Und wir sind furios", fügt Kuschmann hinzu. Alle nicken. "Und wir sind Kabarett", sagt Carola Pfrommer. Sie gehört zum Ensemble von "Fettweg 2.0". Es trägt zur Veranstaltungsreihe "QQLit" ein neues Programm bei, an dem die sechs Mitglieder zwei Jahre lang schrieben. Damit hat Peter Welk leidenschaftliche Partner für seine Veranstaltungsreihe gefunden, die ihren Anspruch hat: "Ich möchte, dass die Zuschauer denken, ,Mensch, das ist was Besonderes, das haben wir in Hilden noch nicht gehabt'. "

Dass Peter Welk für Erfolg garantieren kann, zeigt sich an der Reihe "Düsseldorfer Literaturkonzerte". Er ist ihr künstlerischer Leiter. Die Konzerte sind seinen Angaben zufolge die erfolgreichste Veranstaltungsreihe der Düsseldorfer Zentralbibliothek. An ihr zeigt sich auch das Markenzeichen seiner Arbeit: Lesungen ergänzt der Schauspieler mit sorgfältig ausgewählter Musik. "Immer", wie er betont. Damit erzielte er auch beim Hildener Publikum schon einen Treffer, vor drei Jahren, als er Ringelnatz vortrug und in den Pausen Boogie Woogie spielen ließ. Eine anregende Mischung, die dem Kulturzentrum QQTec ein volles Haus bescherte - und gleichsam als Vorläufer für QQLit zu sehen ist. "Das war eine tolle Geschichte und ist sehr gut angekommen", erinnert sich die Hildener Kulturamtsleiterin Monika Doerr, die Peter Welk als Literaten und "Querdenker" bezeichnet.

Dieser Querdenker - wer seine Gedichte unter www.welk.de liest, ahnt, was sie meint - lebt in Erkrath und hat seine Schauspiel-Ausbildung viereinhalb Jahre lang an der Folkwang-Schule in Essen absolviert. Wie alt er ist? "Nein, ich sage Ihnen mein Alter nicht. Was schätzen Sie denn? Aha. Anfang 70?" (Welk schmunzelt.) "Dann bleiben Sie dabei." Zeitweise war Welk auch Mitarbeiter bei der Rheinischen Post, wandte sich jedoch wieder der Schauspielerei zu. Vor allem aber kennt ihn das Publikum von seinen Lesungen, die er selbst zusammenstellt - leidenschaftlich, stimmgewaltig, wortwitzig.

Zu QQLit will er unter dem Titel "Hildener Literaturbonbons" vier "musikalisch gewürzte" Abende beitragen. Den Start macht am Sonntag, 4. März, "Rilke und Flamenco". Beginn ist um 16 Uhr - wie auch für das humorvolle Programm "Gibt es Unterhosen, die den Bauch bemoosen?" am 24. Juni, "Shakespeares Liebeslustlieder" (7. Oktober) und "Adventsspitzen" (2. Dezember).

(arue)
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