Mettmann Der Restmüllsack hat bald ausgedient

Mettmann · Die Stadt will die graue Tonne einführen. Der Bürgerverein Metzkausen hatte zur Diskussion eingeladen.

Der Restmüllsack hat in Mettmann ausgedient. Zum 1. Januar 2015 sollen die grauen Säcke durch Müllbehälter ersetzt werden. Der Bürgerverein Metzkausen hatte die Leiterin des Bauhofs, Angelika Dünnwald, und den Abfallberater Wolfgang Orts zu einer Diskussion eingeladen. Viele Metzkausener möchten den grauen Sack aus unterschiedlichen Gründen behalten. Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten der Diskussion zusammengestellt.

Warum wird die graue Tonne eingeführt?

Die körperlichen Belastungen der Müllwerker sind zu groß. "Die Unfallkasse NRW hat die Restmüllentsorgung wiederholt kritisiert und Handlungsbedarf festgestellt", sagt Angelika Dünnwald. Die Verwaltung hat daraufhin die Restmüllsackabfuhr unter arbeitsschutzrechtlichen Gesichtspunkten näher untersucht. Das Ergebnis: Die Belastungen für die Müllwerker, die täglich mehrere Hundert Säcke (jeder Arbeiter rund 500) in die Mulde einwerfen müssen, ist zu hoch.

Was sind die Gründe für die körperlichen Belastungen?

"Besonders die Dreh- und Wurfbewegungen schädigen die Wirbelsäule und die Handgelenke", sagt Angelika Dünnwald. "Bandscheibenvorfälle und Hexenschüsse kommen bei den Müllwerkern häufig vor. Teilweise mussten wir Arbeiter umsetzen oder sie schieden aus dem Berufsleben aus". Hinzu kommen Schnittverletzungen durch Glasscherben, die sich im Restmüllsack befinden.

Warum hat die Stadt keine Fahrzeuge mit niedrigen Ladekanten?

Die Mettmanner Müllfahrzeuge verfügen über eine Ladekante von 1,50 Meter Höhe. Um Müllsäcke in die Schütte einzuwerfen, darf die Kante maximal 1,20 Meter hoch sein. Da die Müllfahrzeuge mit variablen Schüttkanten ausgerüstet sind, müssten diese immer auf den jeweiligen Müllcontainer, Sack oder Tonne eingestellt werden. Dies würde zu lange dauern.

Warum gibt es kein Verwiegesystem in Mettmann?

Die Müllgebühren setzen sich nicht nur nach der Zahl der Müllsäcke oder den Leerungsterminen zusammen. Der gesamte Abfall (Papier, Gelber Sack, Biotonne, Sperrmüll) plus Fahrzeug- und Personalkosten fließen in die Abfallgebühr. Hinzu kommt, dass die Fahrzeuge beim Wiegen umgerüstet werden müssten. Und das kostet Geld.

Gibt es unterschiedliche Müllbehältergrößen?

Ja, es werden eine 40 Liter, 60 Liter, 80 Liter, 120 und 240 Liter Tonne angeboten. Hinzu kommen drei verschiedene Containergrößen. Die 40-Liter-Tonnen entsprechen einer Restmüllausstattung von 15 Säcken pro Jahr. Die Verwaltung empfiehlt zudem, Gemeinschaftstonnen zu ordern.

Wie viele Metzkausener haben bereits eine graue Tonne?

40 Prozent nutzen die Braue Tonne, 70 Prozent die die Biotonne und 82 Prozent die Blaue Tonne.

Wie kann man Bewohnern helfen, die keinen Platz für eine dritte Tonne haben?

Die Stadt hat zugesagt, dass sie auf Wunsch zu den Bürgern kommt, und eine individuelle Standplatz-beratung macht. "Wir werden nach Lösungen suchen", sagtOrts.

Werden die Müllgebühren nach der Einführung der Restmüllsäcke sinken?

"Es kommt zu keiner Verteuerung", sagt Abfallberater Orts.

Wenn mehr Restmüll anfällt, kann man dann zusätzliche Müllsäcke ordern?

Ja, es gibt die Möglichkeit, im Ausnahmefällen Zukaufssäcke zu erwerben. Pro Jahr werden in Mettmann 5000 Zukaufssäcke geordert bei 350000 normalen Säcken.

Gibt es eine Übergangsfrist? Kann man die Restmüllsäcke zurückgeben und bekommt man sie erstattet?

Es gibt eine Übergangsfrist bis Ende März 2015. Bis dahin kann man die Restmüllsäcke auf dem Recyclinghof kostenfrei abgeben. Die Restmüllsäcke bekommt man nicht erstattet.

Kann man die Größe der Restmüllbehälter verändern?

Ja, alle drei Monate kann man eine andere Größe bestellen.

Bleibt der Gelbe Sack?

Bislang ist nicht anderes bekannt, sagt Orts.

(RP)
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