Mettmann Eltern können Grab ihres Kindes selbst gestalten

Mettmann · Die Stadt Mettmann hat sich im Bürgerausschuss erneut bei einem Paar entschuldigt, das die Grabstelle seines ungeborenen Kindes im Dezember unvermittelt leergeräumt vorfand.

Das Ehepaar bemerkte bei einem Besuch der Grabstätte, dass eine Barbiepuppe, Blumenschmuck und weitere Gegenstände des Andenkens nicht mehr auf der Grabstelle lagen. Die Tochter war im Juli 2014 in der 18. Schwangerschaftswoche gestorben. Bestattet worden war sie im "Garten der Sternenkinder", einem besonderen Bereich des Friedhofs für tot- oder frühgeborene und dann verstorbene Kinder.

Nach Angaben der Stadt ist der "Garten der Sternenkinder" "ein ruhiger Ort, der von einer einheitlichen Gestaltung geprägt ist". Eine Bepflanzung und Ausschmückung durch Eltern war bisher nicht vorgesehen. Dies wird sich nun ändern, wie Fachbereichsleiterin Veronika Traumann im Bürgerausschuss mitteilte. Die Stadt werde eine neue Satzung erarbeiten, die ausdrücklich vorsehe, das auch Gräber auf dem Sternenkinderfriedhof individuell gepflegt und geschmückt werden.

Vor einigen Jahren wurde auf Initiative des Evangelischen Krankenhauses Mettmann unter Beteiligung der Seelsorger eine Möglichkeit gesucht, Eltern von sehr kleinen, tot- oder frühgeborenen und dann verstorbenen Kindern einen Platz für ihre Trauer zu geben. Auf diese Initiative hin wurde Kontakt mit örtlichen, nicht-städtischen Friedhofsgärtnern und Steinmetzen aufgenommen, um eine Unterstützung bei der Gestaltung einer Fläche zu erfragen.

Die Stadt Mettmann stellte auf dem Friedhof eine Fläche zur Verfügung, die von nicht-städtischen Friedhofsgärtnern und einem örtlichen Steinmetz liebevoll gestaltet wurde. Da die Pflege ohne Berechnung erfolgt und der gestalterische Rahmen beibehalten werden sollte, entschied man sich seinerzeit für Basaltplatten als Gedenksteine, die von den Eltern mit einer Gravur gestaltet werden können. Persönliche Gegenstände für die Sternenkinder konnten bislang an einer dafür vorgesehen Stelle hingelegt werden.

Angelika Dünnwald, Leiterin des Bauhofs, sagte nun im Bürgerausschuss, dass individuelle Bestattungen künftig möglich seien. "Die Eltern dürfen schmücken und pflegen." Also das Wahlgrab ihres Kindes gestalten.

(RP)
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