Mettmann Käufer für Hertie gefunden

Düsseldorf · Das Immobilien-Unternehmen Atisreal hat sich gestern mit einem Investor über den Preis für die Warenhaus-Immobilie in Mettmann verständigt. Auch für das Haus in Erkrath gibt es bereits Interessenten.

 Für die Hertie-Filiale gibt es einen Investor.

Für die Hertie-Filiale gibt es einen Investor.

Foto: RP, Achim Hüskes

Es gibt einen Investor, der die Hertie-Immobilie in Mettmann kaufen will. Wie Christoph Meyer, Mitglied der Geschäftsleitung von Atisreal — die die Vermarktung der Hertie-Liegenschaften betreut — auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, sei Atisreal sich gestern mit einem Käufer über den Preis einig geworden. Er wolle mehrere Einzelhandelsgeschäfte in der Hertie-Immobilie an der Straße Am Königshof ansiedeln.

Dies sei bereits besprochen worden, sagte Meyer. Man sei noch nicht beim Notar gewesen, doch man sei sich handelseinig. Techniker würden jetzt das Gebäude unter die Lupe nehmen und nachschauen, wie hoch der Sanierungsbedarf sei. "Möglicherweise müssen wir noch eine Asbest-Sanierung vornehmen". Ein Warenhaus alter Prägung, wie Hertie, werde es in Mettmann aber nicht mehr geben. "Das gibt der Markt nicht mehr her", sagte Meyer. Es habe für die Hertie-Immobilie einige potenzielle Käufer gegeben. "Den anderen sagen wir jetzt ab. Wir haben einen Käufer gefunden", sagte Meyer. Er geht davon aus, dass der notarielle Kaufvertrag in den nächsten vier bis sechs Wochen abgeschlossen werde. Auch für den Standort Erkrath zeichne sich eine Lösung ab. "Wir sind aber noch nicht soweit wie in Mettmann", sagte Meyer.

Bauverein will Kö-Karree bauen

Der Mettmanner Bauverein wird sich als Investor für den Bau des Kö-Karrees bewerben. Dies hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Mittwoch Abend beschlossen. "Wir müssen ein Zeichen für die Innenstadt setzen", sagte MBV-Vorstandschef Volker Bauer. "Natürlich ist ein funktionierender Einzelhandel gleich welcher Form im Hertie-Gebäude für das Kö-Karree wichtig. Denn das Karree soll ja die Hertie-Immobilie mit der Innenstadt verbinden."

Sollte der Bauverein das Rennen als Investor des Kö-Karrees machen, werde man sich dem neuen Investor und Käufer der Hertie-Immobilie über das Warenangebot einig werden. "Das ist eine Frage der Abstimmung", sagte Volker Bauer, der auf ein breites und hochwertiges Warensortiment setzt.

Der Erkrather Bürgermeister Arno Werner hat von der jüngsten Entwicklung bei Hertie aus dem Fernsehen erfahren. Dabei habe der Insolvenzverwalter zugesichert, dass die Bürgermeister frühzeitig informiert werden. Er habe im Büro eine Mail mit Uhrzeit 22 Uhr vorgefunden, die offenbar identisch mit Pressemitteilungen gewesen sei. "Wir haben im Vorfeld Kontakte geknüpft und sondiert, wer Interesse an dem Hertie-Komplex hat", erklärte Werner gestern. Er geht nicht davon aus, dass sich an der Bongardstraße in Alt-Erkrath wieder ein Warenhaus etabliert. Das sei nicht realistisch. "Wir brauchen einen Magneten für die Bahnstraße. Wir brauchen einen Investor, der Kundschaft lockt, das ist jetzt unsere vordringliche Aufgabe", betont Werner. Es gehe mehr um Spezialgeschäfte. Obwohl er sich zu Branchen nicht äußern wollte, schloss Werner Lebensmittel oder Bekleidung nicht aus.

(RP)
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