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Mettmann Krankenhaus sucht neue Pfleger

Mettmann · Das Evangelische Krankenhaus in Mettmann bildet jedes Jahr 25 Berufseinsteiger aus. Doch es ist nicht so leicht, die passenden Bewerber zu finden. Das EVK geht in die Offensive und wirbt mit guten Konditionen.

 Der Beruf des Pflegers im Krankenhaus gilt als stressig und anstrengend.

Der Beruf des Pflegers im Krankenhaus gilt als stressig und anstrengend.

Foto: Angelika Warmuth

Arbeiten im Schichtdienst - auch nachts und an Feiertagen, wenn andere draußen in der Sonne sitzen. Dazu die vielen Aufgaben: Patienten waschen, umdrehen, beim Essen helfen oder auf die Toilette bringen. Blutdruck, Puls und Temperatur messen und bei einigen auch den Blutzuckerspiegel kontrollieren und gegebenenfalls Insulin geben. Zwischendurch fragen immer wieder Angehörige nach, wie es ihren Verwandten geht. Der Beruf des Pflegers im Krankenhaus gilt als stressig und anstrengend. Im Schnitt geben Pflegekräfte nach 14 Jahren ihren Beruf auf.

Das Evangelische Krankenhaus in Mettmann wirbt dennoch intensiv für den Beruf. "Bei uns ist das nicht so wie in den Großstädten. Einige Pflegekräfte sind auch schon mehr als 20 Jahre hier", sagt Bernd Huckels, Geschäftsführer des Krankenhauses. Er weiß, dass viele Kliniken an Personalnot leiden, sagt aber auch: "Der Beruf des Pflegers findet in Politik und Gesellschaft nicht die Anerkennung, die er verdient."

Huckels und sein Team versuchen, den bestehenden Pflegekräften, aber auch angehenden Azubis so weit wie möglich entgegen zu kommen. So gibt es beispielsweise Wunschbücher, in die jeder eintragen kann, ob und an welchen Feiertagen er arbeiten möchte. Das Wort Schichtdienst wird nicht so gerne in den Mund genommen, man spricht lieber von flexiblen Arbeitszeiten. "Da kann man auch mal morgens zum Arzt gehen, ohne sich freizunehmen", sagt Antje Schmitt-Sieberichs, Pflegedirektorin des EVK.

Darüber hinaus lasse sich je nach Familiensituation auch über Teilzeitarbeit reden. Nicht zuletzt sei zudem die Vergütung durchaus attraktiv. Eine ausgebildete examinierte Pflegerin erhält im ersten Jahr nach ihrer Ausbildung etwas mehr als 1500 Euro/Netto im Monat. "Schon in der Ausbildung werden im ersten Jahr 900 Euro Brutto gezahlt", sagt Antje Schmitt-Sieberichs.

Wenn junge Menschen wissen möchten, ob der körperlich anstrengende und emotional belastende Beruf für sie in Frage kommt: Das EVK bietet ein Jahrespraktikum an, um den Beruf kennenzulernen. Wer sich dort wohlfühlt, 18 Jahre alt ist oder bald wird, kann auf die hauseigene Krankenpflegeschule wechseln. "Jährlich beginnen dort 25 Berufseinsteiger ihren Ausbildungsweg und haben gute Perspektiven, übernommen zu werden", sagt Thomas Mischkowitz, Leiter der Krankenpflegeschule. Nach der Ausbildung gibt es Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten wie etwa Lehrgänge zum Stationsleiter oder einer Weiterbildung im Bereich Palliativ Care. Wer möchte, kann Studiengänge in Betracht ziehen. "Das EVK unterstützt die Mitarbeiter durch darauf ausgerichtete Dienstpläne oder flexible Varianten der Teilzeitarbeit", sagt Mischkowitz.

Um das Pflegepersonal auf den Stationen zu entlasten, gibt es im EVK Stationshilfen und Servicekräfte. "Diese übernehmen im Arbeitsalltag Aufgaben, die nicht das unmittelbare Pflegen und die medizinische Versorgung betreffen. Dafür bleibt den ausgebildeten Gesundheits- und Krankenpflegern im Gegenzug mehr Zeit für ihre Arbeit."

(RP)
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