Mettmann Stadthallen-Umbau ist zu teuer

Mettmann · Die Verwaltung hat mit dem Sohn des Architekten gesprochen. Büros passen nicht ins Foyer.

 Besucher konnten kürzlich beim Tag der offenen Tür einen Blick hinter die Kulissen der Stadthalle werfen.

Besucher konnten kürzlich beim Tag der offenen Tür einen Blick hinter die Kulissen der Stadthalle werfen.

Foto: Dietrich Janicki

Die Stadtverwaltung soll bis zum Herbst untersuchen, wie es mit der Neandertalhalle weitergeht. Bislang standen vier Optionen zur Auswahl: Weiterbestand der Stadthalle, Neubau eines Kulturzentrums, ersatzloser Abriss der Neandertalhalle, Umbau der Stadthalle.

Eine Option fällt weg: Die jüngste Untersuchung hat ergeben, dass ein Umbau der Stadthalle aus Kostengründen ausscheidet. Mit dem Sohn des verstorbenen Architekten der Stadthalle, der ein Architekturbüro in Wuppertal betreibt und auch Gebäude im öffentlichen Raum baut, wurde eine Besichtigung der Stadthalle vorgenommen. Das Ergebnis: Ein Umbau sei möglich, aber mit einem großen Eingriff in den Baukörper verbunden.

Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür: "Ein Umbau des Foyers zu einer anderen Nutzung (Büroräume für die Volkshochschule und/oder Musikschule) würden einen erheblichen Eingriff in die Nutzung des Gebäudes als Stadthalle bedeuten." Zunächst wollte der Architekt unverbindlich eine Skizze fertigen, wie ein Umbau in Büroräume möglich wäre. Und zwar mit einer Öffnung der Gebäudeaußenwände und/oder des Daches für die Beleuchtung, Einbau eines Tragsystems für Zwischendecken und Wände.

Doch mittlerweile habe sich das Architekturbüro bei der Stadt gemeldet und mitgeteilt, dass es aus seiner Sicht nicht möglich sei, eine einfache Skizze zu erstellen. Vielmehr müsse eine genaue Planung erfolgen. Kostenpunkt: ein fünfstelliger Bereich. Hinterthür hat eine weitere Einschränkung erkannt: Grundsätzlich sei zu bedenken, dass bei einem Umbau des Foyers in Büroräume der Bestandsschutz der Stadthalle erlösche. Die Baugenehmigung müsste auf der Basis der heute geltenden Bauvorschriften neu beantragt werden. Damit sei erforderlich, ein Brandschutzgutachten für das gesamte Gebäude einzuholen. Denn: Die Stadthalle wurde Anfang der 80er Jahre in Betrieb genommen, der jetzige Brandschutz entspricht nicht mehr den zwischenzeitlich verschärften Bedingungen. "Mit einem Umbau im Bestand wären daher Kosten verbunden, die bisher nicht zu überschauen sind", sagt Hinterthür.

Die Verwaltung empfiehlt daher, den Umbau der Stadthalle nicht mehr weiter zu verfolgen. Denn: Die neue Nutzung des Foyers mit Büro- und Unterrichtsräumen würde die Funktion der Stadthalle im Kern beeinträchtigen. Die Folge: Die Nutzung des Theatersaales wäre damit nur noch unter sehr begrenzten Bedingungen möglich.

Fazit: Die Kosten für Umbauarbeiten und einen komplett neuen Brandschutz für das Gesamtgebäude seien aus Sicht der Verwaltung ohne genaue Planung nicht zu überschauen. Deshalb wird diese Option abgelehnt.

(RP)
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