Neukirchen-Vluyn Der "Bergmann" beginnt seine Schicht

Neukirchen-Vluyn · Das Werk von Anatol Herzfeld und Frank Merks hat nun seinen Platz auf dem ehemaligen Zechengelände Niederberg.

 Bei der Aufstellung der Skulptur begrüßte Bürgermeister Harald Lenßen (links) auch die Künstler Frank Merks (2. v. l.) und Anatol Herzfeld (3. v. l.).

Bei der Aufstellung der Skulptur begrüßte Bürgermeister Harald Lenßen (links) auch die Künstler Frank Merks (2. v. l.) und Anatol Herzfeld (3. v. l.).

Foto: Klaus Dieker

17 Jahre ist es nun her, dass die letzte Kohle über die Fördertürme an der Niederrheinallee ans Tageslicht kam. Der Berufsstand des Bergmanns, der seit 1910 die Stadt und ihre Entwicklung maßgeblich beeinflusst hatte, fand Ende 2000 sein Ende. Ein künstlerisches Projekt der beiden Künstler Anatol Herzfeld und Frank Merks soll nun dazu beitragen, diese wichtige Ära in Erinnerung zu behalten.

Der "Bergmann" wurde am gestrigen Dienstagnachmittag im Beisein des Bürgermeisters Harald Lenßen feierlich der Öffentlichkeit vorgestellt und den Mitgliedern des Sponsorenkreises für die Finanzierung gedankt.

Den Künstlern ist es ein besonderes Anliegen, die Erinnerung an die Bergwerkszeit wachzuhalten und an die nächste Generation weiterzugeben: "Wir sind stolz darauf, einen so wichtigen Berufsstand ehren zu dürfen", erklärte Bildhauer Frank Merks.

Die Blechskulptur ist mit ihren 4,40 Metern von der Niederrheinallee aus kaum zu übersehen, und genau das war das Ziel. Der "Bergmann", der in voller Arbeitsmontur auf der nördlichen Seite der Hauptverkehrsader steht und seinen Blick auf die beiden erhaltenen Fördertürme gerichtet hat, soll die Passanten grüßen und die Aufmerksamkeit auf das Stück Stadtgeschichte lenken.

"Hier steht er nun, schaut auf die Türme. Ein Ort an dem er gelitten, aber sich auch lange Zeit erfreut hat. Der ,Bergmann', das ist mehr als ein Titel, das ist ein Sein. Er steht auch für Wehmut und Stolz, ist ein Ethos des Bergbaus," so Anatol Herzfeld in seiner Rede, in der über die Entstehung und Bedeutung der Figur erzählte.

Den Anstoß für das Projekt hatte Franjo Terhart vor zwei Jahren gegeben. Damals noch Kulturbeauftragter der Stadt und Connaisseur der bildenden Künste, war es ihm ein besonderes Anliegen, diesen besonderen Ort zu bereichern und die Idee mit den ihm bekannten Künstlern umzusetzen. "Ich habe diese Idee schon lange im Kopf und bin froh, dass die Künstler sie so gut umgesetzt haben. Ich freue mich auf zukünftige Projekte", sagte Terhart.

In naher Zukunft soll eine Beleuchtung für den "Bergmann" folgen, damit er auch nachts gut zu sehen ist. Zudem sind weitere Skulpturen geplant, die Meilensteine der Stadtgeschichte symbolisieren. Denn auch der Bürgermeister ist sich bewusst: "Es sind die Menschen, die hier wohnen und arbeiten, die unsere Stadt besonders machen. Und genau diese verdienen Aufmerksamkeit. So wie Bergleute - unsere Kumpel."

(lcon)
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