Neukirchen-Vluyn Sie wollen die Mundart lebendig erhalten

Neukirchen-Vluyn · Die Plattfreunde und -freundinnen der beiden Heimatvereine in Neukirchen-Vluyn haben für den kommenden Mundart-Nachmittag wieder ein Programm mit "Vertellstöckskes", "Gedeechten" und heiteren Szenen vorbereitet.

Eigentlich sind die Mitglieder der Mundartgruppe der beiden örtlichen Heimat-und Verkehrsvereine längst alte Hasen. Sie wissen, wie man mit einem bunten Programm, gespickt mit Vertellstöckskes, Gedeechten und Sketchen, einen Saal füllt. Angefangen haben beispielsweise die Neukirchener schon 1978 mit Darbietungen und füllen seither mit ihren gespielten Alltagsgeschichten die Säle. Die Mundartveranstaltung ist weit über die Stadtgrenze bekannt und lockt viele auswärtige Besucher.

Das Motto heißt "Lustert ens - wej prooten Platt!" und bedeutet nichts anders als "Hört mal zu - wir sprechen Platt!" Die Proben im "Hühnerstall" auf dem Winkelshof bei Familie Mühlenhoff in Neukirchen laufen auf Hochtouren. Am Sonntag, 21. Februar, 15 Uhr, ist es dann soweit. Die gute Stube in Vluyn, die Kulturhalle, öffnet sich, der Vorgang hebt sich und dann beginnt das Schauspiel. Sicher wird die Auswahl, die die 20-köpfige Truppe derzeit probt, das Publikum freuen.

Ziemliche Missverständnisse und herrlich derbe Dispute werden die Besucher erleben, so viel sei schon verraten. Mit dem jüngsten Treffen im passenden Ambiente, nämlich im "Privatmuseum" von Familie Mühlenhoff in Neukirchen ging es bereits an den Feinschliff der Texte und Darbietungen. Schon bei dieser Probe hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Spaß, der sich umgehend auf das Publikum übertragen soll.

Das Besondere bei diesem Mundartnachmittag ist, dass die verschiedenen Sketche und Vorträge seit mehr als 20 Jahren nicht mehr aufgeführt wurden und somit eine Neuauflage verdient haben. Auf der Bühne der Kulturhalle wird es manchmal ziemlich grob zugehen, wenn Eheleute sich beinahe wegen eines Brötchens an die Gurgel gehen. Und wie im wahren Leben auch wissen die beiden Streithähne gar nicht mehr, wie es soweit kommen konnte. Gespielt wird der Sketch von Anneliese Kutsch und Klaus-Ekkehard Kutsch. Zwei Nachbarn (gespielt von Heinz-Gerd Hartschen und Heinz Marten) unterhalten sich. Einer ist Gartenfreund, der andere hat entweder keine Ahnung oder hört schlecht. Da kann es passieren, dass man bei Nachtschattengewächsen etwas verwechselt.

Dass Platt umgehend verstanden wird, der eigentliche Witz beim Publikum ankommt, das versichert die Darstellerrunde. Hinzu kommt immer vorab eine kleine Inhaltsangabe. Und zur niederrheinischen Art gehört es auch, langsam zu sprechen, manchmal auch sparsam mit den Mitteilungen umzugehen. So bald zu erleben mit Anne Wachs und Wilhelm Steegmann in ihrem Sketch.

(sabi)
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