Neukirchen-Vluyn Vluyner unterschreiben für die Bücherei

Neukirchen-Vluyn · Dem Ruf nach dem Erhalt des Büchereistandortes am Vluyner Platz schließt sich nun auch der FDP-Vorsitzende Norbert Wehren an. Derweil hat die Unterschriftenaktion des VdK für die Bibliothek in Vluyn begonnen.

 Bettina Stöbben, Mitarbeiterin bei Juwelier Hubben hat auch unterschrieben. Der VdK-Ortsverband berichtet, das Interesse an der Aktion sei groß.

Bettina Stöbben, Mitarbeiterin bei Juwelier Hubben hat auch unterschrieben. Der VdK-Ortsverband berichtet, das Interesse an der Aktion sei groß.

Foto: Dieker

Die Stimmen gegen eine mögliche Schließung der jetzigen Bücherei in Vluyn werden zahlreicher: Nach dem Ortsverein des Sozialverbandes VdK wendet sich nun auch der Vorsitzende des FDP-Ortsvereins, Norbert Wehren, gegen die Überlegungen, die Bibliothek am Vluyner Platz in ein anderes Gebäude umzusiedeln. Denn dies, meint Wehren, sei wohl nur der erste Schritt. "Bei einem Ausweichraum im Kulturhallenbereich 1. OG mit kleinem Bücherbestand, ist wohl in ein paar Jahren das gewollte Ende des Standortes Vluyn vorhersehbar. Damit fällt dann ein wichtiger Treffpunkt zur Pflege sozialer Kontakte weg", nimmt Wehren in einer Pressemitteilung Stellung.

Ein wesentlicher Grund für die Debatte ist das Haushaltssicherungskonzept. Im Gegensatz zur Bücherei in Neukirchen muss die Verwaltung für den Standort in Vluyn Miete zahlen, die im Jahr mit rund 60.000 Euro beziffert wird. Das Gebäude am Vluyner Platz gehörte früher der Sparkasse am Niederrhein, mittlerweile wurde es an einen Privatperson verkauft. Wie Stadtsprecher Frank Grusen gestern mitteilte, hat sich die Höhe der Miete allerdings nicht geändert.

Die Politik hatte zuletzt interne Gespräche über die Zukunft der beiden Büchereistandorte geführt. die Gemeindeprüfungsanstalt hatte bei ihrem letzten Bericht gemahnt, zwei Einrichtungen dieser Art seien für eine Stadt von der Größe Neukirchen-Vluyns nicht angemessen. Obwohl keine Übereinstimmung gefunden wurde, gilt als so gut wie sicher, das am ehesten der jetzige Standort der Vluyner Bücherei aufgegeben wird. Ob er ganz wegfällt oder in das städtische Gebäude der Kulturhalle verlegt wird, ist noch unklar.

Kurioserweise gehört Wehrens Parteikollege, der FDP-Ratsherr Norbert Gebuhr, zu jenen, die eine Bündelung des gesamten Bestandes in Neukirchen für die beste Lösung halten. Die FDP bildet mit der Piratenpartei eine gemeinsame Fraktion im Neukirchen-Vluyner Rat.

Das sieht Norbert Wehren ganz anders: "Damit wird eine gewollte Umschichtung der Belebung vorgenommen. Dieser Vorgang ist für die Infrastruktur in Vluyn nicht dienlich, da dann allein über 380 Leser, die aus Tönisberg, Schaephuysen, Neufeld usw. sich anders orientieren werden, auch mit ihrer Kaufkraft. Die Büchereien sollen Kinder und Jugendliche vor Ort erreichen. An die bildungspolitischen Ziele einiger Parteien und die negative Pisa-Studie denkt heute wohl keiner mehr." Leider habe die Stadt es versäumt, das Gebäude zu kaufen, als es im Januar für die Summe von 350.000 Euro angeboten worden sei. Schon nach wenigen Jahren hätte sich der Erwerb amortisiert.

Wehren ruft nun die Bevölkerung dazu auf, sich an der laufenden Unterschriftenaktion zu beteiligen, die der VdK-Vorsitzende Klaus Köpp vor einigen Tagen angekündigt hatte. Mittlerweile liegen die Listen in mehreren Geschäften im Vluyner Ortskern aus.

(s-g)
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